Media Review on Museums
2020
Beiträge von Thomas Macho, Olaf Zimmermann, Michelle Müntefering u.v.m. zum Thema Denkmalkultur.
New Africa, 26.08.2020: Kumasi’s gallery for returning treasures
The ‘Gallery for Returning Treasures’ in Kumasi will be much more than a conventional museum. Elsie Owusu describes plans for housing works of art stolen from Ghana under colonialism.
Monopol Magazin, 25.08.2020: British Museum stellt umstrittenen Gründungsvater ‘ins Rampenlicht’
Das renommierte British Museum hat eine Büste seines Gründungsvaters Hans Sloane, der versklavte Menschen für sich arbeiten ließ, von seinem ursprünglichen Platz entfernt.
The Guardian, 25.08.2020: British Museum removes statue of slave-owning founder
The founder of the British Museum, Hans Sloane, has been ‘pushed off pedestal’ and placed with artefacts putting his work in context of British empire.
ZAM Magazine, 24.08.2020: Let Western Museums Lease the Art Stolen in Colonial Times
by Wim Bossema. European museums should be obliged to conclude contracts with governments in countries of origin about leasing the stolen art in their collections for an agreed price and time. Settling restitution arguments in this way is much clearer than commissions and jurists studying and judging claims that are often difficult to document.
Zeit Online, 19.08.2020: Ab ins Museum! (€)
Noch immer verdrängen die Deutschen ihre blutige Kolonialgeschichte und die Urgründe des Rassismus. Wie sich das ändern lässt? Ein Vorschlag von Hanno Rauterberg.
DLF Kultur, 16.07.2020: Die Geschichte wird wieder sichtbar
Frankreich hat ein Gesetz für die Rückgabe von Kulturgütern an Benin und den Senegal beschlossen. Die Initiatorin Bénédicte Savoy erklärt im Gespräch mit Axel Rahmlow wie diese Rückgabe den Menschen ermöglicht, Kontakt zur eigenen Geschichte aufzunehmen.
by Julie Power. A Sydney auction house pulled eleven sacred and secret Aboriginal objects from sale following complaints they included priceless and highly revered totems that should only be seen by initiated persons.
Agence France-Presse, 03.07.2020: France returns skulls of Algerians who fought colonialism
Algeria received the skulls of twenty-four resistance fighters, which were viewed as war trophies by French colonial officers during and had been lying in storage in a Paris museum.
FAZ, 19.06.2020: Den König vom Sockel geholt (€)
von Thomas Gutschker. Die Anti-Rassimus-Proteste haben in Belgien eine Debatte über die blutige Kolonialgeschichte des Landes in Kongo ausgelöst. Der damalige König Leopold II. ist für viele zur Hassfigur geworden.
Monopol Magazin, 16.06.2020: Aktivisten wollen Artefakt aus Pariser Museum stehlen – festgenommen
Im Musée du Quai Branly in Paris hat eine Gruppe von Aktivisten der Gruppe ‘Les Marrons Unis Dignes et Courageux‘ versucht, einen rituellen Gegenstand aus Süd-Sudan zu stehlen, um ihn zu restituieren. Sie warfen dem Museum vor, selbst der Dieb zu sein.
New York Times, 05.06.2020: A New Museum Director’s First Challenge: Which Exhibits to Give Back
by Farah Nayeri. Figures on both sides of the restitution debate are hoping that Emmanuel Kasarhérou’s bicultural background will make him receptive to their views.
by Kate Brown. Greek officials are coordinating with proponents for restitution to put pressure on the British Museum.
Der Tagesspiegel, 25.05.2020: Die zwielichtige Karriere des Dr. Robert Koch
von Paul Starzmann. Vom Nobelpreis bis zu Menschenversuchen – Robert Koch hinterlässt ein zweifelhaftes Erbe. Welche Lehren lassen sich in Coronazeiten daraus ziehen?
Unterschiedliche Akteure aus Politik, Kultur und Wissenschaft, unter ihnen Sharon Macdonald, Jürgen Zimmerer, Flower Manase und Monika Grütters, fassen hier ihre Meinung zum Kreuz auf dem Humboldt Forum zusammen.
by Catherine Hickley. Kang Sunkoo‘s bronze Statue of Limitations shows a black flag at half-mast.
MARKKinMotion, April 2020: Ausstellungssound & Vitrinenstories
In Zeiten des Stillstands bleibt das Museum in Bewegung und sendet Radio aus dem Zwischenraum. Kurator Gabriel Schimmeroth spricht in der ersten Folge des neuen Podcasts ‘MARKKinMotion’ mit Richard Tsogang Fossi, Curatorial Research Fellow, über Widerstandkämpfer und Verbrecher.
Die Welt, 25.04.2020: “Er nahm schwerste Nebenwirkungen in Kauf”
Ein Gespräch mit dem Historiker Jürgen Zimmerer über den Arzt Robert Koch, der für seine Forschungen 1905 den Nobelpreis für Medizin erhielt. Seine Experimente an kranken Afrikanern sind dagegen “das dunkelste Kapitel seiner Laufbahn”.
Ziel des Projekts, das eine intensive Zusammenarbeit des Museums Fünf Kontinente mit wissenschaftlichen Partnern*innen in Kamerun und dortigen Herkunftsgemeinschaften einschließt, ist eine möglichst detaillierte Erforschung der Erwerbssituationen und Erwerbungsorte der Sammlung Max von Stettens, der in der deutschen Kolonie Kamerun als Kommandeur der ‘Schutztruppe’ tätig war.
Forschung & Lehre, 21.04.2020: Forscher untersuchen Herkunft von kolonialen Schätzen
In Thüringer Archiven liegen wohl noch viele Kunst- und Kulturschätze aus der Kolonialzeit. Über den Umgang damit hat nun eine Debatte begonnen.
taz, 21.04.2020: Das Ende der Überlegenheitsarie
von Susan Arndt. Eine arrogante, rassistische und eurozentristische Weltdeutung blendet den Grund für die eigenen Privilegien im Umgang mit der Coronapandemie aus.
SZ, 17.04.2020: Komplett mit Mumie
von Minh An Szabó. Der Streit zwischen einem Sammler und einem Dorf in China um eine Buddha-Statue offenbart, wie das Land um sein Kulturgut kämpft. Das meiste wurde allerdings nicht von Kolonisatoren gestohlen – sondern von Dieben.
Pressemitteilung MARKK, 16.04.2020: Projektstart ‘Digital Benin. Reconnecting Royal Art Treasures’
The Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) in Hamburg is opening an international project office to digitally unite the globally dispersed works of art from the former Kingdom of Benin.
DLF, 15.04.2020: Buddhas weiter Weg nach Westen
von Mechthild Klein. In vielen deutschen Museen sind Kultgegenstände fernöstlicher Religionen zu sehen: Buddha-Statuen, Göttinnen und Grabwächterfiguren. Woher stammen sie? Kamen sie auf legale Weise nach Deutschland? Oder wurden sie aus Tempeln gestohlen? Die Provenienzforschung hat auch hier begonnen.
Tempo, 14.04.2020: Kiai Naga Siluman Dagger Cuts on Both Sides
von Isma Savitri. The dagger that is said to have belonged to Diponegoro was returned to Indonesia by the Dutch government in March. However, Indonesian specialists now doubt previous researchers’ findings concerning its use. The Kepala Museum Nasional will wait for a compromise between experts before exhibiting the dagger.
The Guardian, 14.04.2020: Exeter to repatriate Blackfoot regalia to Siksika Nation
von Lanre Bakare. City council ends a dispute by voting to return relics taken in the colonial era to Canada.
von Kate Brown. The blaze caused limited damage and officials say the opening of the museum is still on track for September.
Blog ‘Retour’, 08.04.2020: Sandalen aus Ostafrika?
von Martin Nadarzinski. Die Herkunft eines Paars Sandalen, das sich in der ethnographischen Sammlung der ehemaligen Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen befindet, ist nicht eindeutig zu klären. Die Sandalen stehen exemplarisch für die gesamte Sammlung, zu der jegliche Forschung auf fragmentierten Überlieferungen basiert. Wie also mit dem Objekt umgehen?
Blog ‘Wie weiter mit Humboldt’s Erbe?’, 07.04.2020: We talk, you listen!
Der Provenienzforscher Ilja Labischinski schildert seine Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus Herkunftsstaaten und -gesellschaften musealisierter Objekte. Er endet mit zehn Fragen zu Möglichkeiten und Grenzen dieser Kooperationen. Leser*innen des Blogs sind dazu eingeladen, auf seine zehn Fragen zu antworten.
SMB-Blog ‘Museum and the City’, 03.04.2020: Biografien der Objekte: ‘Okadina’ – Von Frauenfreundschaften und königlichen Geschenken
In der Erforschung kolonialer Provenienzen klafft eine Lücke: Frauen kommen in den Quellen so gut wie nie zu Wort. Julia Binter, Forscherin am Ethnologischen Museum, arbeitet mit Partnerinnen aus Namibia zusammen, um die Lücke zu schließen.
Politik und Kultur, April 2020: Ein kulturwissenschaftliches Epizentrum: Berlin-Dahlem
Ein Gastbeitrag von Hermann Parzinger auf Seite 4 der Zeitung des Deutschen Kulturrates über den Forschungscampus Dahlem der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
von Gareth Harris. Bristol Museum & Art Gallery wants to work in tandem with the Benin Dialogue Group, which is made up of institutions that hold the majority of the pieces.
Der Spiegel, 24.03.2020: “Die Nofretete gehört nach Ägypten”
von Eva-Maria Schnurr. Die Büste der Nofretete ist ein Meisterwerk – und seit gut hundert Jahren in Berlin ausgestellt. Historiker Jürgen Zimmerer sagt: Ägyptische Schätze in deutschen Museen sind zumeist Diebesgut aus der Kolonialzeit.
taz, 24.03.2020: Das koloniale Erbe der Nationalparks
von Simone Schlindwein. Viele Konzepte des Artenschutzes wurzeln auf dem Rassismus der alten Kolonialmächte. Der Umgang mit der Bevölkerung ist bis heute ein Dilemma.
von Ladyfa. Ils élaborent des stratégies pour la restitution des biens culturels camerounais emportés en Allemagne pendant la période coloniale.
The East African, 21.03.2020: Will Chief Songea’s head come home?
von Caroline Uliwa. Chief Songea’s head, the restitution of which the Ngoni elders of Tanzania are fighting for, is one of over 11,100 Tanzanian historical and cultural objects – including body parts – found in museums and other institutions in Germany, according to Barbara Plankensteiner, the director of Markk-Museum am Rothenbaum in Germany.
von Gareth Harris. Arts Council England will release a document that addresses the ethical and practical issues around restituting cultural objects, planned for autumn 2020.
Zeitgeschichte Online, 18.03.2020: Eine Frage der Glaubwürdigkeit?
Ellen Pupeter über postkoloniale Restitution und DDR-Kulturpolitik in den 1970er und 1980er Jahren.
SZ, 16.03.2020: “Dieses Unrecht muss korrigiert werden”
von Jörg Häntzschel. Warum George Soros’ ‘Open Society Foundations’ Initiativen zur Rückgabe kolonialer Objekte finanzieren. Ein Interview mit Patrick Gaspard, Präsident der Open Society.
Bei einer von der Bundesregierung geförderten transkontinentalen Museumskonferenz in Tansania sprechen sich Teilnehmende für zeitnahe Rückgaben von Kolonialraub, für Sammlungstransparenz und für community-bezogene Museen aus.
Der Standard, 09.03.2020: Land Steiermark gibt ethnographische Objekte an Brasilien zurück
von Stefan Weiss. Objekte indigener Völker gehen nach Rio de Janeiro in das von einem Brand zerstörten brasilianische Nationalmuseum.
The Guardian, 05.03.2020: Prince’s dagger returned to Indonesia after 45 years lost in Dutch archive
von Daniel Boffey. The discovery of secret memos led to a two-year search for the 19th-century cultural treasure.
Zeit Online, 04.03.2020: “Wir haben die Welt ausgenutzt”
von Ijoma Mangold. Erstmals sitzen die vier Verantwortlichen des Humboldt Forums in Berlin an einem Tisch, um zu erklären, was sie mit diesem nationalen Kulturprojekt vorhaben.
SZ, 04.03.2020: Goethe und Humboldt
Das Goethe-Institut und das Berliner Humboldt-Forum wollen in Zukunft kooperieren und ihre Expertise gemeinsam besser nutzen. Geplant sind gegenseitige Studienaufenthalte und ein temporärer Austausch von Mitarbeitern sowie die Zusammenarbeit bei Ausstellungen und weiteren Veranstaltungen. Auch der thematische Austausch, etwa zu den Themen Postkolonialismus und Nachhaltigkeit, soll verstärkt werden.
Laut der baden-württembergischen Kunstministerin Theresia Bauer will das Land “Rückgaben von Objekten und Kulturgütern aus kolonialen Kontexten als Ausgangspunkt nutzen, um gemeinsam mit Menschen aus den Herkunftsstaaten und -gemeinschaften unsere Vergangenheit in einem wissenschaftlichen und kulturellen Dialog partnerschaftlich aufzuarbeiten.”
Die tansanisch-deutsche Zivilgesellschaft organisiert postkoloniales Gedenken am Kilimanjaro und bereitet sich auf die Rückführung von kolonialem Raubgut und menschlichen Gebeinen vor.
SZ, 04.03.2020: Kompensation der Verpeiltheit
von Jörg Häntzschel. Baupannen, interne Kämpfe und die Kolonialismusdebatte: Das Humboldt-Forum soll im Herbst eröffnet werden. Ob das gelingt, ist fraglich – aber das ist nicht das größte Problem.
VOA, 20.02.2020: Looted 18th Century Crown Returned to Ethiopia After Decades
The rare and looted crown was returned to Ethiopia after it was discovered in the Netherlands two decades ago. The Dutch government facilitated the handover “with the belief that it has a duty to restitute this important artefact back to Ethiopia,” the office of Prime Minister Abiy Ahmed said.
Le Point, 20.02.2020: Restitution d’objects d’art: le coup des semonce de Stéphane Martin
Devant la commission de la Culture du Sénat, l’ancien président du Quai Branly, Stéphane Martin, a prôné une “circulation des œuvres” plutôt qu’une restitution.
SZ, 18.02.2020: “Alles von Wert in Besitz genommen”
von Felicity Bodenstein. Die ‘Benin-Bronzen’ wurden 1897 von den Briten geplündert und an Europas führende Museen verkauft. Heute sind sie zu Ikonen der Diskussion um kolonialen Kunstraub geworden. Warum?
von Zachary Small. For the United Kingdom to continue trading with the European Union, London’s British Museum must return the Elgin Marbles to Greece. That’s the message embedded within a clause recently added to the EU’s negotiating mandate.
FAZ, 15.02.2020: Der Schamane schwebt durch den Weltraum
von Hubert Spiegel. Eine Ausstellung mit Kunstwerken und Kultobjekten aus Kongo holt den postkolonialen Diskurs ins Museum.
von Urs Bader. An einem Podium zu den Raubkunst-Skulpturen im Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen wurde bekannt: Ein Brief ins Herkunftsland soll Bewegung in die Sache bringen.
Die Debatte über den verantwortungsvollen Umgang mit menschlichen Überresten aus (vor-)kolonialen Zeiten hat nach den Museen auch die akademischen Sammlungen erreicht. Hier hat eine Auseinandersetzung mit der Herkunft der Bestände und ihrem Einsatz in Forschung und Lehre bislang kaum stattgefunden. Das möchte nun ein international und interdisziplinär ausgerichtetes Forschungsvorhaben an der Universität Göttingen nachholen.
On the sidelines of the 33rd Assembly of the African Union held in Addis Ababa, twelve Heads of State solemnly accepted the invitation of His Excellency Ibrahim Boubacar Keïta, President of the Republic of Mali, African Union leader for Arts, Culture and Heritage to act as co-champions.
Der Spiegel, 07.02.2020: Deutsche Museen haben Leichen im Keller
von Ulrike Knöfel. Schädel, Knochen, Feuchtpräparate: Universitäten und Museen lagern menschliche Überreste. Nun fordern Wissenschaftler einen würdevolleren Umgang mit den Toten.
DLF, 06.02.2020: Wie Zeitzeugen die deutsche Kolonisation in Kamerun erinnern
von Barbara Weber. Wenn es um die Kolonialgeschichte geht, greifen Wissenschaftler häufig auf die schriftlichen Überlieferungen weißer Kolonialherren und Missionare zurück. Das wollte der Historiker Prinz Kum’a Ndumbe III. nicht mehr hinnehmen und befragte mit seinen Studenten hochbetagte Zeitzeugen.
The Africa Report, 06.02.2020: Why France is dragging its feet to repatriate looted African artworks
von Olivier Marbot. One year after the findings of the Sarr-Savoy report were presented to French President Emmanuel Macron, the repatriation of artworks and artefacts looted during the colonial era is still not on the agenda. A long road is ahead.
SZ, 05.02.2020: Ein Saurier und die Folgen
Die tansanische Regierung plant, zahllose Objekte und ‘Human Remains’ zurückzufordern, die in deutschen Museen liegen – und ein Dinosaurier-Skelett. Jörg Häntzschel im Interview mit dem Botschafter des Landes.
DLF Kultur, 05.02.2020: Der Gürtel des Kahimemua Nguvauva
von Christiane Habermalz. Im Jahr 1896 wird in der Kolonie Südwestafrika der Chief Kahimemua Nguvauva von Deutschen hingerichtet. Sein Gürtel, der bis heute große Bedeutung für seine Landsleute hat, verschwindet. Liegt er in einem deutschen Museum?
Zeit Online, 05.02.2020: Wo ist Mangi Meli?
von Xaver von Cranach. Im Jahr 1900 hängten die Deutschen ein tansanisches Oberhaupt und verschleppten seine Gebeine. So glaubt sein Enkel und macht sich zusammen mit einem anderen Dorfbewohner auf die Suche.
DLF Kultur, 04.02.2020: Das Volk der Khwe soll entscheiden
von Ludger Fittkau. Der Afrikanist Oswin Köhler hat bis vor 30 Jahren aus Namibia Gegenstände, Heilpflanzen, Kleidung der Khwe nach Frankfurt gebracht. Die Goethe-Universität will dem Volk nun die Entscheidung überlassen, was damit geschieht. Nichts soll in falsche Hände kommen.
FAZ, 03.02.2020: Was tun wir hier überhaupt?
von Patrick Bahners. Was ist ein Museum? Ein “demokratisierender Raum”? Und keine permanente Institution, mit Adresse und Sammlung? Im Weltverband der Museen tobt ein Definitionsstreit, der auch die deutsche Sektion spaltet.
Der Tagesspiegel, 31.01.2020: Lederer will Kolonialgeschichte Berlins aufarbeiten
von Inga Barthels. Einzigartig in Deutschland: Fünf Jahre lang arbeiten Verwaltung, Stadtmuseum und NGOs zusammen, um Berlins Vergangenheit als Kolonialstadt aufzuarbeiten.
von Robert Dex. The museum will consult Nigerian Londoners about the future of 50 Benin bronzes amid pressure to return them to Africa. The works, which include religious objects, weapons and jewellery, were looted by British troops in the 19th century during an invasion of the kingdom of Benin in modern-day Nigeria.
von Mirjam Brusius. Antikensammlungen waren mit der Rassetheorie eng verwoben. Die Museen sollten sich dieser Geschichte stellen. Das betrifft auch die Personalpolitik: Glaubwürdig sind Museen erst, wenn sie Forschungsstellen mit Zuwanderern besetzen.
Der Tagesspiegel, 24.01.2020: Heiliger Stein kehrt nach Venezuela zurück
von Inga Barthels. Seit Jahren fordert die venezolanische Regierung die Rückgabe des ‘Kueka’-Steines. Er soll ein Heiligtum des indigenen Volkes der Pemón sein.
DLF, 22.01.2020: Beide Seiten der Geschichte zeigen
von Tilo Wagner. In Portugal wurden während der Kolonialzeit sechs Millionen Menschen versklavt. Bisher gibt es keinen Ort, der an ihr Schicksal erinnert. Das soll sich nach dem Willen einer Bürgerinitiative in Lissabon bald ändern. Der Bürgermeister wollte ursprünglich einen Seefahrer-Themenpark für Touristen.
DGSKA, 20.01.2020: Gemeinsame Stellungnahme zum Urteil über die Verwendbarkeit des N-Wortes
Gemeinsam mit den Fachgesellschaften VAD (Vereinigung für Afrikawissenschaften in Deutschland), dgv (Deutsche Gesellschaft für Volkskunde) und dem Fachverband Afrikanistik veröffentlicht die DGSKA eine Stellungnahme zum Urteil des Landesverfassungsgerichts Mecklenburg-Vorpommern zur Verwendbarkeit des N-Wortes in parlamentarischen Debatten.
Art Daily, 19.01.2020: Benin welcomes back 28 antique royal artefacts
Ambassadors from France and Japan mingled with presidential officials, royalty and schoolchildren as Benin celebrated the return of dozens of colonial-era antique artefacts looted by France more than a century ago.
FAZ, 17.01.2020: Danach fragt ein treuer Beamter
von Britta Hauser-Schäublin. Die Kolonialverwaltung musste betrogen werden: An den Kultkrokodilen aus Papua-Neuguinea lässt sich studieren, dass sich der Antikolonialismus der Raubkunstdebatte die Sache zu einfach macht.
von Taylor Dafoe. England is looking for someone to write the book about how to return artifacts that were looted during the colonial era.
DLF, 11.01.2020: Eine Welt 2.0 – Dekolonisiert euch!
von Peter Sawicki. Deutschland gehörte nur einige Jahrzehnte zu den Kolonialmächten. Trotzdem wirkt die Zeit bis heute nach. Es gibt Debatten über Beutekunst und Reparationen, Menschen mit afrikanischen Wurzeln fühlen sich oft diskriminiert. Immer mehr Initiativen wollen dieses Thema ins öffentliche Bewusstsein rücken.
SZ, 08.01.2020: Spuren freilegen
von Jens Bisky. In Berlin startet ein Großprojekt, bei dem das Stadtmuseum, die Bezirksmuseen und Aktivisten gemeinsam dem Erbe des Kolonialismus nachspüren.
DLF Kultur, 06.01. – 12.01.2020: Wem gehört der Dino?
von Eberhard Schade. Der Superstar des Berliner Naturkundemuseums ist der Brachiosaurus brancai, ein 13 Meter hohes Dinosaurierskelett. Gefunden wurde es vor mehr als 100 Jahren im heutigen Tansania. Doch jetzt will der Direktor des Nationalmuseums von Tansania den Dinosaurier zurück. DLF Kultur begleitet zwei junge tansanische Trainees im Museum für Naturkunde. Eine Serie in sechs Teilen.
Themenausgabe mit Beiträgen von Susanne Kailitz, Bartholomäus Grill und Johanna Metz.
Prof. Dr. Lynn Rother hat als Lichtenberg-Professorin für Provenienzstudien ihre Arbeit an der Leuphana Universität Lüneburg aufgenommen. Sie kommt vom Museum of Modern Art in New York, wo sie als Senior Provenance Specialist tätig war.
Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier ‘(Post)Kolonialismus und Globalgeschichte’
Die Geschichte des Kolonialismus und seiner Folgen wird immer wieder neu ausgehandelt. Zu den Zielen der neueren Kolonialgeschichte gehört es nicht nur, Gewalt, Zwangsarbeit und Rassismus in den ehemaligen Kolonien aufzuarbeiten, sondern auch das Wirken derer, die sich Kolonialherrschaft entgegenstellten.
2019
SZ, 17.12.2019: Frankreich gibt 26 Werke zurück
Frankreich hat sich verpflichtet, bis 2021 26 Werke, die von französischen Truppen geplündert wurden, an Benin zurückzugeben.
von Naomi Rea. The landmark report was about more than just an exchange of objects.
Das Erste, ttt, 08.12.2019: Wie geht Deutschland mit afrikanischer Raubkunst um?
von Simone Unger. Beitrag (ab 21:22 min) über den aktuellen Stand der Restitutionsdebatte in Deutschland, inklusive Interviews mit Léontine Meijer-van Mensch und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).
Sächsische.de, 28.11.2019: Sachsen gibt Gebeine an Australien zurück
Aus Gräbern und von Gewaltopfern sind um 1900 Gebeine australischer Ureinwohner nach Sachsen gelangt. Jetzt gehen sie zurück zu ihren Nachfahren.
von Aderemi Ojekunle. The Nigerian government is embarking on the ‘Campaign For The Return and Restitution of Nigeria’s Looted/Smuggled Artefacts’ from around the world.
The Art Newspaper, 28.11.2019: Cambridge College Returns Benin Bronze to Nigeria
von Martin Bailey. Jesus College will restitute the statue of a cockerel was looted by the British in 1897 from the Court of Benin.
FAZ, 19.11.2019: Wem darf die Peitsche gehören?
von Karl-Heinz Kohl. Afrikanische Kulturgüter sollen restituiert werden. Da sind sich mittlerweile alle einig. Unklar aber ist, ob das von allen ehemals Kolonisierten gewünscht wird.
von Naomi Rea.The French prime minister Edouard Philippe handed over an important historical artefact that was confiscated during the colonial period to the Senegalese president Macky Sall yesterday. It is the latest effort in France to rectify historical wrongs.
von Mai Lynn Miller Nguyen. Die Open Society Foundations kündigte eine vierjährige Initiative in Höhe von 15 Mio. US-Dollar an, um die Bemühungen zur Rückgabe von Kulturgütern, die vom afrikanischen Kontinent geplündert wurden, zu verstärken.
SZ, 08.11.2019: Utopia des Südens
von Jörg Häntzschel. “Afrika bezaubernd machen”: In Dakar verkünden afrikanische Intellektuelle einen neuen Aufbruch ihres Kontinents. In der Kultur, der Gesellschaft und der Politik.
Die zweite Fassung des Leitfadens steht nun auch in englischer und französischer Sprache zur Verfügung.
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 21.10.2019: Kontaktstelle wird eingerichtet
Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände haben beschlossen, eine neue ‘Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten’ aufzubauen. Vor allem Menschen und Institutionen aus den Herkunftsstaaten und -gesellschaften soll über die Kontaktstelle der Zugang zu Informationen über solche Objekte in Deutschland erleichtert werden.
Zeit Online, 17.10.2019: Appell “Öffnet die Inventare!” and die Kulturministerkonferenz
Ein Appell, das vorhandene Wissen zu afrikanischen Objekten in deutschen Museen endlich frei zugänglich zu machen.
Frankfurter Rundschau, 16.10.2019: “Wer auf Identität scharf ist, greift nach den Azteken”
Arno Widmann im Interview mit Forscher Leonardo López Luján über Archäologie und den nationalen mexikanischen Mythos.
von Kate Brown. The Congolese mega-collector is on a quest to help return illegally looted art to Africa.
SZ, 30.09.2019: Dekolonisierung
von Jörg Häntzschel. Eine Afrika-Expertin: Carola Lentz forscht seit 30 Jahren als Ethnologin in Ghana und Burkina Faso. Ihr neues Amt als Präsidentin des Goethe-Instituts tritt sie Ende 2020 an. Die Neubesetzung an der Spitze der auswärtigen Kulturpolitik ist ein Zeichen des Wandels.
taz, 28.09.2019: Verbrechen und Königreiche
von Nina Apin. WissenschaftlerInnen, KuratorInnen und KünstlerInnen diskutierten in Namibia über das koloniale Erbe und die Zukunft des Museums.
Ethnologists of the Staatliche Museen zu Berlin have been working together with Namibian colleagues since the beginning of 2019 as part of a cooperation with the Museums Association of Namibia (MAN) in order to gain new insights into their own Namibian collection of around 1400 objects. An interview with Hertha Bukassa, Golda Ha-Eiros, Jonathan Fine, and Julia Binter.
Frankfurter Rundschau, 20.09.2019: Eine ruhige Kämpferin wird Museumschefin in Frankfurt
von Klaus-Jürgen Göpfert. Eva Raabe, die kommissarische Leiterin, wird ordentliche Direktorin des Museums der Weltkulturen.
taz, 18.09.2019: Zurück nach Hause
von Susanne Memarnia. Was tun mit ethnologischen Objekten aus kolonialen Kontexten? Eine Kooperation Berlin-Namibia zeigt, wie es gehen könnte.
taz, 13.09.2019: “Schädel mit Würde behandeln”
von Anne Haeming. Der Archäologe Bernhard Heeb hat im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz versucht, die Herkunft von 1.200 menschlichen Schädeln aufzuklären.
Frankfurter Rundschau, 12.09.2019: 500 Jahre Ausbeutung: “Europa muss Verantwortung übernehmen”
Christian Kopp im Interview mit Petra Kohse über die „rassistischen Strukturen“ in deutschen Städten, sprichwörtliche Leichen in den Kellern unserer Museen und was nun auf dem Plan steht.
Politik und Kultur, September 2019: Schwerpunkt ‘Mission (im)possible. Kolonialismus und Mission
Die Zeitung des Deutschen Kulturrates, von Olaf Zimmermann und Theo Geißler herausgegeben, können Sie hier herunterladen.
NDR, 09.09.2019: Kolonialkunst in Spanien: Raub oder Tausch?
von Manuela Bauche et al. The workshop took place from July 19-21 at the Universität Bayreuth and was convened by Manuela Bauche, Katharina Schramm, and Nadine Siegert.
Spektrum.de, 23.08.2019: Das Leben der Objekte
von Ulrike Prinz. Wie sollten deutsche Museen mit den Massen an kolonialzeitlichen Objekten umgehen? Die Debatte dreht sich vor allem um Rückgabe. Dabei wäre etwas anderes viel wichtiger.
The Namibian, 09.08.2019: ≠Nukhoen clan wants return of stolen artefacts
von Clemans Miyanicwe. KING Justice //Garoëb of the ≠Nukhoen (Damara) clan has demanded an apology from the German government for all the colonial atrocities committed against his people, and the return of historic artefacts stolen from them.
Das Ethnologische Museum Berlin wird das Humboldt Forum prägen. Was sind die Aufgaben, vor denen die Institution steht? Eine Innenansicht von Lars-Christian Koch.
General-Anzeiger, 01.08.2019: Woher kamen die Kunstwerke in Bonner Museen?
von Thomas Kölsch. Wer ein Objekt verstehen will, muss seine Geschichte kennen. Wer hat es hergestellt, warum und wofür, und was kann es uns heutzutage über die Vergangenheit sagen? All das sind Fragen, die für Geschichtswissenschaftler, Archäologen, Kunsthistoriker und Ethnologen gleichermaßen interessant sind.
Monopol Magazin, 30.07.2019: Forderung der Hohenzollern. Deutschlands erster Clan
von Bernd Stegemann. Wohnrecht auf Schloss Cecilienhof, Gemälde und Geld – all das fordern die Hohenzollern-Erben. Schon die Begründung dieser Anspruchshaltung ist einen Aufschrei wert. Aber es gäbe da einen Vorschlag zur Güte.
Zeit Online, 27.07.2019: “Sie sehen in allem nur Ausbeutung”
von Frank Werner und Markus Flohr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, und der Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer streiten über das Konzept des neuen Humboldt Forums, die Benin-Bronzen und den Kolonialismus.
Der Tagesspiegel, 18.07.2019: Deutsche Völkerkundemuseen sind teilgeordnetes Chaos
von Andreas Schlothauer. Die deutschen Sammlungen bleiben hinter europäischen Standards zurück. Es wird Zeit für Maßnahmen.
Riffreporter, 18.07.2019: Die Halskette
von Carmela Thiele. Was ethnologische Objekte erzählen. Ein Gespräch mit Sandra Ferracuti.
SZ, 09.07.2019: Verseucht, zerfressen, überflutet
von Jörg Häntzschel. Oft heißt es, die Museen in den Herkunftsländern seien nicht in der Lage, Raubkunst aus der Kolonialzeit sachgemäß aufzubewahren. Dabei befinden sich die Bestände deutscher Museen oft in katastrophalem Zustand: Sie stehen in knöcheltiefem Wasser, sind zerfressen oder sogar vergiftet.
von Vincent Noce. Suggestions from controversial Savoy-Sarr report were all-but buried at a conference held in Paris.
Spiegel Online, 05.07.2019: Antike Tutanchamun-Büste für 5,3 Millionen Euro versteigert
Gut 3000 Jahre alt, knapp 30 Zentimeter groß und mehr als fünf Millionen Euro teuer: In London ist eine Büste des Pharaos Tutanchamun versteigert worden. Ägyptens Außenministerium kritisierte die Auktion.
SPK, 04.07.2019: Entwicklungen in Dahlem
Die von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz angestrebte Potenzialanalyse schlägt eine Campusachse vor, an der sich die Ressourcen bündeln. Alexis von Poser wird als neuer stellvertretender Direktor der Sammlungen der Staatlichen Museen im Humboldt Forum den Dahlemer Standort aktiv weiterentwickeln.
Berliner Zeitung, 03.07.2019: Kulturstandort Dahlem – Nur Depot ist nicht genug
von Nikolaus Bernau. Um das Humboldt-Forum, seine nachgebauten Schlossfassaden und die Ausstellungen ist viel gestritten worden. Kaum bekannt ist indes, dass von den Beständen vor allem des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst dort allenfalls fünf Prozent ausgestellt werden. Was geschieht mit den restlichen 95?
Die zweite Fassung 2019 des Leitfadens wurde von Experten im Auftrag des DMB erarbeitet. Diese Fassung legt unter anderem einen Schwerpunkt auf eine stärkere Sensibilisierung für nicht-europäische Perspektiven.
DECOLONIZE Berlin, 01.07.2019: SPD-Initiative zur Aufarbeitung des Kolonialismus greift zu kurz
Das zivilgesellschaftliche Bündnis DECOLONIZE Berlin kritisiert das ‘Positionspapier’ der SPD-Fraktion, da ihre Initiative nicht konsequent, verbindlich und umfassend genug sei.
SPD-Bundestagsfraktion, 25.06.2019: Positionspapier
Positionspapier zum Umgang mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten – Zeit für einen Perspektivwechsel.
Postcolonial Potsdam, 24.06.2019: Botanische Gärten post/kolonial gedacht (Teil 1)
von Naomie Gramlich und Lydia Kray. Der Potsdamer botanische Garten blickt zwar als Institution der Universität auf eine junge Geschichte zurück, ist aber durch seine geografische Lage im Schlosspark Sanssouci mit dessen Kolonialgeschichten verwoben.
SZ, 18.06.2019: Gebt die Knochen wieder her
von Hubert Filser. Es geht nicht nur um die Rückgabe einzelner Objekte aus Sammlungen, sondern um das Verhältnis zur Kolonialgeschichte insgesamt – wobei nur wenige deutsche Museumsvertreter bereit sind, alte Objekte zurückzugeben. Es gibt kreative Lösungsansätze: So könnte man die Eigentumsrechte an Objekten an die Ursprungsländer zurückgeben und die Exponate gleichzeitig dauerhaft zurückleihen.
Basler Zeitung, 17.06.2019: Gauguin und die fehlende Wiedergutmachung
von Brigitta Hauser-Schäublin. Die Provenienzforschung müsste auch miteinbeziehen, unter welchen Umständen ein Kunstwerk entstand. Zum Beispiel «Nafea faa ipoipo?» von Paul Gauguin. Der Franzose hatte Sex mit Minderjährigen und führte sich auf wie ein Kolonialist.
Die Welt, 12.06.2019: “Wir haben hier keinen systemischen Fehler”
von Andreas Rosenfelder. Die „Kälteanlage“ funktioniert nicht, die „Rückkühler“ sind fehlerhaft, die „Angriffswege“ suboptimal: Der Rundgang durchs unfertige Berliner Humboldt-Forum war eine Reise ins Herz der Finsternis.
SZ, 05.06.2019: Humboldt-Forum muss wohl leer eröffnen
von Jörg Häntzschel. Viele der internationalen Museen, die das Humboldt-Forum um Leihgaben gebeten hatte, sind nicht bereit, ihre Stücke an das unfertige Gebäude auszuleihen. Solange Daten etwa über Brandschutz und Klima im Museum fehlen, werde man keine Leihgaben bekommen, so einer der Verantwortlichen in Berlin.
SWR2, 03.06.2019: Jan Linders: Humboldt-Forum zum Zentrum postkolonialer Debatten machen
Chefdramaturg Jan Linders wird Programmleiter beim Humboldt-Forum in Berlin. Man wolle das Zentrum für postkoloniale Debatten werden, und es gehe dabei um eine Veränderung des Denkens, “dass nämlich die weißen Männer in Mitteleuropa nicht mehr der Maßstab der Welt sind”.
Südlink 188, Juni 2019: Auf den Weg bringen
von Flower Manase, aus dem Englischen von Tobias Lambert. Über die Art und Weise, wie geraubte Kulturgüter an Afrika zurückgegeben werden sollen, muss breit debattiert werden.
Deutscher Bundestag, 28.05.2019: Antwort der Bundesregierung
Die Bundesregierung antwortet auf die Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bezüglich kulturpolitische Maßnahmen zur Aufarbeitung kolonialen Erbes.
NOZ, 24.05.2019: Niedersachsen sucht nach kolonialer Raubkunst
von Klaus Wieschemeyer. In den Magazinen der etwa 700 niedersächsischen Museen lagern zahlreiche Gegenstände mit unklarer Herkunft. Dieser will das Land auf den Grund gehen.
The International Council of African Museums (AFRICOM) announced its renaissance on IMD 2019. After having surveyed African members and galvanised museum and heritage delegates, the decision to join the international movement for the protection of African heritage was unanimous.
SZ, 16.05.2019: Simulierte Aufarbeitung
von Jörg Häntzschel. Das Deutsche Historische Museum restituiert die “Säule von Cape Cross”. Doch die Rückgabe, die man da feiert, verdeckt, das es bei den wirklich bedeutenden Raubkunst-Fällen kaum Bewegung gibt.
taz, 12.05.2019: “Ein Ding der Unmöglichkeit”
von Anna Valeska Strugalla. Das Stuttgarter Linden-Museum hat koloniale Raubgüter an Namibia zurückgegeben. Archivfunde zeigen: Frühere Leiter sabotierten solche Schritte.
FAZ, 10.05.2019: Wer nicht tauscht ist ein Kannibale
von Andreas Kilb. Ein Gesprächsband über das Humboldt-Forum und die Ethnologie.
Peripherie, Mai 2019: Die Bibel und die Peitsche
Reinhardt Kößler schreibt über die Verwicklungen um die Rückgabe geraubter Güter. Eine Leseprobe.
Heidelberger Stellungnahme: Anlässlich der Jahreskonferenz 2019 der Direktor/innen der Ethnologischen Museen im deutschsprachigen Raum in Heidelberg wurde die Stellungnahme verabschiedet.
SZ, 05.05.2019: Blutige Exponate
von Sam Kean. Europäische Wissenschaftler nutzten einst den Sklavenhandel für ihre Forschung. Auch heute werden in dieser Zeit gesammelte Objekte für die Gen- und Taxonomieforschung verwendet. Historiker fordern, dass der Zusammenhang von Wissenschaft und Sklavenhandel in die aktuellen Diskussionen über Reparationen einfließt.
Die Welt, 03.05.2019: Auch im alten Afrika ging es nicht gewaltfrei zu
von Brigitta Hauser-Schäublin. Europa will Artefakte aus der Kolonialzeit zurückgeben. Aber geht es in der Restitutionsdebatte nicht allzu oft um die elitäre Kunst der einstmals Mächtigen? Überlegungen zum neokolonialen Kunstverständnis.
Tagesspiegel, 02.05.2019: Provenienzforschung – Gemeinsam auf Spurensuche
von Nina Diezemann. Exponate aus Afrika in europäischen Sammlungen oder Kunsthandel im Nationalsozialismus – Berlin ist ein guter Standort für Provenienzforschung. Nun gibt es Pläne für ein universitätsübergreifendes Lehrangebot.
Neue Zürcher Zeitung, 02.05.2019: Annette Bhagwati wird neue Direktorin des Museums Rietberg
Die Ethnologin tritt per 1. November die Nachfolge von Albert Lutz an.
FAZ, 01.05.2019: Wir müssen um Afrikas Erbe verhandeln!
Was gehört den Naturmuseen, was muss zurück? Die Rückgewinnung der Geschichte für die Menschen des afrikanischen Kontinents schreitet unausweichlich voran. Ein Gastbeitrag von Friedemann Schrenk.
Deutscher Kulturrat, 26.04.2019: Namibia wartet
Die deutsche Anerkennung des Völkermordes an den Herero und Nama muss offiziell werden, so der namibische Botschafter in Berlin, Andreas Guibeb, im Interview mit Hans Jessen.
SZ, 23.04.2019: “Unberechenbar”
Der Philosoph Souleymane Bachir Diagne erklärt im Interview mit Sonja Zekri, wie sich der Charakter von Masken und Skulpturen nach ihrer Rückgabe verändern könnte.
SZ, 23.04.2019: Der Geist eines Kontinents
von Jörg Häntzschel. Über die Rückgabe von Kunst aus Afrika wird viel diskutiert, aber selten mit Afrikanern selbst.
Domradio, 20.04.2019: “Noch viel Aufklärung und Bildungsarbeit zu leisten”
Bisher habe die Geschichte der Weltkriege die Erinnerung an die Kolonialzeit überdeckt. Doch jetzt sei die Bereitschaft in Kirchen und Missionswerken zur Rückgabe von Kulturgütern groß, so der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen.
Neue Zürcher Zeitung, 17.04.2019: Afrikas Museen haben sich längst emanzipiert
von Raphael Schwere. Die Restitution afrikanischer Kulturschätze an ihre Herkunftsländer wird derzeit intensiv diskutiert. Aber Vertreter und Vertreterinnen afrikanischer Museen werden kaum in die Debatte einbezogen, und ihren Institutionen traut man wenig zu. Dabei arbeiten viele afrikanische Museen mit innovativen und publikumsnahen Konzepten.
taz, 10.04.2019: Ein Denkmal muss her
von Susanne Memarnia. R2G will sich der kolonialen Vergangenheit Berlins stellen. Bei der Opposition ruft das reflexhafte Abwehrkämpfe hervor.
taz, 09.04.2019: Kein Kunstwerk, kein Objekt
von Patrick Guyton. In München wird der Leichnam eines Aborigines an sein Volk zurückgegeben. Er lag fast hundert Jahre in einem Museumsdepot.
SZ, 09.04.2019: Durchpflügen des fremden Feldes
von Thomas Hauschild. Horst Bredekamp, einer der Gründungsintendanten des Humboldt-Forums, folgt Aby Warburg zu den Pueblo-Indianern und zurück nach Berlin.
FAZ, 05.04.2019: Haltet die Lügner!
von Patrick Bahners. Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy spricht vor dem Kulturausschuss des Bundestags über Museumsgut aus der Kolonialzeit. Dann lässt sie eine Bombe hochgehen, die sich als Blindgänger erweist.
Deutscher Bundestag, 03.04.2019: Experten: Rückgabe kolonialer Kulturgüter nur mit allen Beteiligten
In einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien betonten zahlreiche Sachverständige, dass die Provenienzforschung der Museen weiter gestärkt und mit den notwendigen Mitteln ausgestattet werden sollte.
Deutscher Kulturrat, 27.03.2019: Kolonialismus-Debatte
Im Themendossier kommen KulturpolitikerInnen und ExpertInnen aus dem Museumsbereich zu Wort und beantworten Fragen wie: Wie soll Deutschland mit dem kolonialen Erbe umgehen? Was gibt es bezüglich des Sammlungsgutes aus kolonialen Kontexten noch zu tun? Welche To-dos stehen auf der Liste für die Eröffnung des Humboldt Forums in diesem Herbst?
taz, 20.03.2019: ‘Der’ afrikanische Mensch
von Andreas Fanizadeh. Felwine Sarrs ‘Afrotopia’ ist ein Pamphlet für ahnungslose Kulturalisten.
In this first of a two-part blog-post on the restitution debate and its significance to the Caribbean, Veerle Poupeye explores the general context of restitution debates globally.
DLF, 16.03.2019: “Restitutionen ermöglichen, wo sie gewünscht sind”
Fünf Bundesländer haben sich auf eine eigene Erklärung zum Umgang mit Kulturgütern aus ehemaligen Kolonien geeinigt. Berlins Kultursenator Klaus Lederer sagte im Gespräch mit Änne Seidel: “Mir hat ein unmissverständliches Bekenntnis zum systematischen Gewaltcharakter des Kolonialismus gefehlt.”
Al Jazeera, 15.03.2019: The path to colonial reckoning is through archives, not museums
von Patrick Gathara. Returning colonial archives would allow Africans to begin constructing more accurate narratives of colonial experience.
FAZ, 14.03.2019: Steinsäule des Anstoßes
von Raphael Gross. Abschied von einem wichtigen Exponat: Namibias Regierung ersucht um die Rückgabe der Säule von Cape Cross. Diese Reklamation wäre für beide Seiten eine äußerst wichtige Geste.
Senatsverwaltung für Kultur und Europa, 14.03.2019: Pressemitteilung
Klaus Lederer erklärt anlässlich der ersten Zusammenkunft der KulturministerInnen der Länder und des kulturpolitischen Spitzengespräches mit Vertretern der kommunalen Spitzenverbänden was das Erarbeiten von ersten Eckpunkten zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten bedeutet.
Kultusministerkonferenz, 13.03.2019: Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten
Die Kulturminister der Länder, Vertreter des Bundes und der kommunalen Spitzenverbände haben im 10. Kulturpolitischen Spitzengespräch „Erste Eckpunkte“ zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten beschlossen.
SZ, 13.03.2019: Begründete Zweifel
von Jörg Häntzschel. In Frankreich gibt es ausgearbeitete Vorschläge, in Deutschland wird noch in viele Richtungen debattiert. Doch die Niederlande haben nun die Initiative ergriffen und gehen bei der Restitution kolonialer Raubkunst an die eigentlichen Besitzer voran.
SWR, 13.03.2019: Mainzer Gedenkkopf soll zurück nach Afrika
von Dagmar Albrecht. Auf Initiative von Rheinland-Pfalz tagt in Berlin erstmals eine eigenständige Kulturministerkonferenz. Dabei geht es um das Thema Raubkunst aus früheren Kolonien – auch in Mainz gibt es solche Exponate.
von Florian-Schmidt Gabain. Der Umgang mit kolonialen Kulturgütern erfordert neben Entschlossenheit auch Bedacht. Der diesbezüglich von Emmanuel Macron kommissionierte Bericht stellt bei kühler Lesart einen idealen Ausgangspunkt für die weitere Diskussion dar.
The Observer, 10.03.2019: The final indignity for ‘El Negro’, laid to rest in wrong country
von Jamie Doward. Body stolen from grave for ‘shameful’ display reburied far from his South African home.
von Kwame Opoku. Western museums should also be making payments for the loans which could be used by Nigeria to build new museums.
SZ, 07.03.2019: Selbst-Entdeckung
von Arne Perras. Die Cook-Inseln wollen sich umbenennen.
Dutch National Museum of World Cultures, 07.03.2019: Press Release
The National Museum of World Cultures (Tropenmuseum, Amsterdam; Museum Volkenkunde, Leiden; Afrika Museum, Nijmegen) has published Return of Cultural Objects: Principales and Process, which identifies the principales on the basis of which the museum will assess claims for the return of objects of which it is the custodian.
SZ, 07.03.2019: US-Gericht weist Klage zu deutschen Kolonialverbrechen ab
Ein US-Bundesgericht hat eine Klage zu den unter deutscher Kolonialherrschaft verübten Verbrechen im heutigen Namibia verworfen. Deutsche Truppen töteten Historikern zufolge etwa 65 000 der 80 000 Herero und mindestens 10 000 der 20 000 Nama. Auch die Bundesregierung spricht von einem Völkermord. Entschädigungszahlungen an Hinterbliebene oder Nachkommen lehnt Deutschland aber kategorisch ab.
SZ, 06.03.2019: Jetzt bekommen sie wenigstens die Locke
von Bernd Dörries. Äthiopien bemüht sich seit Jahrzehnten um eine Locke ihres Kaisers Tewodros II., die vor 150 Jahren in die Hände der britischen Kolonialmacht fiel. Nun gibt Großbritannien der Bitte nach und restituiert die Locke. Allerdings soll es ein Einzelfall bleiben.
The National Army Museum London has agreed to repatriate items from its collection, considered to be human remains, following a request from the Federal Democratic Republic of Ethiopia in April last year.
SZ, 03.03.2019: Die verdrängte Debatte
von Bénédicte Savoy. Schon vor vierzig Jahren diskutierte Europa über die Restitution kolonialer Sammlungsbestände. Seitdem hat sich in der Debatte zu wenig getan.
FAUST, März 2019: “Bei uns ist alles ruhiger”
Heute stehen alle ehemaligen Völkerkundemuseen unter Verdacht: Wurden Teile ihre Bestände unrechtmäßig erworben? Im Weltmuseum Wien reagiert man differenziert auf diese Frage. Clair Lüdenbach sprach mit dem Direktor Dr. Christian Schicklgruber.
Politik und Kultur, März 2019: Eine Debatte hat begonnen
Ein Bericht zur Bundestagsdebatte zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten von Gabriele Schulz.
Politik und Kultur, März 2019: Dornröschenschlaf beendet
Kirsten Kappert-Gonther über die aktuelle Kolonialismus-Aufarbeitung in Deutschland.
DLF Kultur, 28.02.2019: Baden-Württemberg gibt Witbooi-Bibel an Namibia zurück
von Christiane Habermalz. Deutschland tat sich lange schwer mit der eigenen kolonialen Vergangenheit. Baden-Württemberg hat nun eine Bibel und Peitsche des bedeutenden Nama-Anführers Hendrik Witbooi in Namibia zurückgegeben – und sich für das große Unrecht entschuldigt.
tagesschau.de, 28.02.2019: Namibia erhält geraubte Kulturgüter zurück
In der Aufarbeitung deutscher Kolonialgeschichte hat Baden-Württemberg einen symbolträchtigen Schritt getan: die namibische Regierung erhielt geraubte Kulturgüter zurück.
der Freitag, 27.02.2019: “Alternativen zu uns”
Deutsche Ethnologen waren im 19. Jahrhundert oft Gegner des Kolonialismus, sagt Horst Bredekamp im Interview mit Mladen Gladić.
DLF Kultur, 26.02.2019: Der afrikanische Blick
von Werner Bloch. In der Debatte um die Rückgabe von Kulturgütern aus Afrika kommen die Betroffenen kaum zu Wort. Aber was wollen die Afrikaner? Die Meinungen gehen auseinander – auch in einem einzelnen Land wie Tansania.
Monopol Magazin, 26.02.2019: Kulturminister wollen gemeinsame Position zu Kolonial-Objekten
Nach langen Jahren in den Reihen der Kultusminister machen sich die für Kultur zuständigen Regierungsmitglieder selbstständig. Zum ersten Treffen der Kulturministerkonferenz gibt es gleich einen fetten Brocken.
Der Antrag der Nama Traditional Leaders Association (NTLA), im Wege der einstweiligen Anordnung die Rückgabe der derzeit im Linden-Museum in Stuttgart lagernden Bibel und Peitsche an die namibische Regierung bis auf weiteres zu untersagen, wurde zurückgewiesen.
The Art Newspaper, 20.02.2019: European Parliament calls for restitution overhaul
von Catherine Hickley. Resolution includes proposals for database of looted art, support for provenance research and exemptions from statutes of limitations.
SZ, 20.02.2019: Die größte Identitätskrise unserer Zeit
von Jürgen Zimmerer. Die Frage nach der Herkunft von Raubkunst muss zu der politischen Diskussion überleiten, wie nun mit dem kolonialen Erbe umzugehen ist. Raubkunst ist nicht nur eine Folge des Kolonialismus, sondern auch seine Ursache. Sie stabilisiert eine eurozentrische Weltsicht – bis heute.
von Patrick Bahners. Operation saubere Hände: Einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen dem einstigen Mutterland und den früheren Kolonien entwirft das Manifest der Protestbewegung der ‘Gelbwetsen’ des tiefen, des vergessenen Frankreich.
RiffReporter, 17.02.2019: Aus der Not eine Tugend machen
Carmela Thiele im Gespräch mit Clémentine Deliss über Restitution und das Ethnologische Museum.
Die Zeit, 14.02.2019: Ein Spiel um Macht
von Thomas E. Schmidt. Wer hat Einfluss in Afrika? Kulturpolitisch geht des dabei um mehr als umm Kunstrückgaben.
SZ, 11.02.2019: Gebremst engagiert
von Jörg Häntzschel. Bei der Raubkunst aus dem deutschen Kolonialismus gibt es weiter viele gute Absichten und wenig effektive Aktionen. Hermann Parzinger erwägt fürs Humboldtforum einen Gedenkraum, das wäre, als rein symbolische Geste, zu wenig.
Monopol Magazin, 08.02.2019: Museen in Paris und Berlin wollen bei Kolonialkunst zusammenarbeiten
Für die Rückgabe von Kolonialkunst sind in Deutschland und Frankreich politische Vorgaben deutlich formuliert. Doch viele Museen und Experten sehen sich im Zwiespalt zwischen Rückgabe und Erhalt. Nun plädieren im Interview Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) und dem Stéphane Martin (Quai Branly) für außereuropäische Kulturen für Umdenken und Gemeinsamkeit.
Neue Zürcher Zeitung, 07.02.2019: Mission Dakar-Djibouti
von Lea Haller. 1931-1933 reiste eine französische Ethnologengruppe quer durch den afrikanischen Kontinent. Mit staatlichen Geldern und modernisiert durch Ford betrieb sie Forschung im Modus des modernen Raubzugs.
taz, 07.02.2019: Ein stark verdrängtes Kapitel
von Kirsten Kappert-Gonther. Deutschland war keine harmlose Kolonialmacht. Verbrechen in Namibia, Kamerun und anderen Ländern müssen aufgearbeitet werden.
by Wazi Apoh & Andreas Mehler. The debate on the restitution of colonially-‘acquired’ art objects from Africa is boiling in Paris and Berlin, but in other quarters of the world it has not even started. The silence in the United Kingdom and also in many of the concerned African countries is baffling.
taz, 02.02.2019: “Der Blick der Betroffenen muss der zentrale werden”
von Benno Schirrmeister. Die Bundestags-Grünen haben ein klares Konzept für den Umgang mit dem kolonialen Erbe. Federführend betreut das Thema die Bremer Abgeordnete Kirsten Kappert-Gonther.
Politik & Kultur, Januar/Februar 2019: Umgang mit kolonialem Erbe in Deutschland
To-dos: Was muss bis zur Eröffnung des Humboldt Forums im Herbst 2019 noch erledigt werden? Seiten 4 bis 7, mit Beiträgen u.a. von Viola König, Wiebke Ahrndt, Jürgen Zimmerer, Klaus Lederer, Michelle Müntefering, Marc Jongen, u.v.m.
Die Welt, 31.01.2019: Eine Wahrheit gibt es nicht mehr
von Hans-Joachim Müller. Inés de Castro wurde bekannt durch ihre Absage ans Berliner Humboldt-Forum. Sie blieb Direktorin in Stuttgart. Dort erfindet sie gerade den Umgang mit dem Kolonialismus neu und fragt: Wo überhaupt ist Afrika?
by Naomi Rea. British Museum director Hartwig Fischer is facing international backlash after defending an English nobleman’s removal of sculptures from the Parthenon in the early 1800s as a “creative act,” and reiterated that the museum’s trustees would not support repatriating them to Athens.
von Gesine Krüger. Die Rückgabe von ethnologischen Sammlungen an ihre Herkunftsgesellschaften wird derzeit hitzig diskutiert. Die Debatte könnte der Beginn einer Neubestimmung der Beziehung zwischen Europa und Afrika sein und die Chance, den Blick nicht ausschließlich auf sich selbst zu richten.
SPK, 25.01.2019: Ein großer Gesamtplan: Stückwerk vermeiden
von Hermann Parzinger. Was muss beim Umgang mit dem kolonialen Erbe in Deutschland politisch bis zur Eröffnung des Humboldt Forums noch unbedingt auf den Weg gebracht werden?
DLF, 24.01.2019: Debatte um Restitution kolonialer Kunst
von Barbara Weber. Die Debatte nimmt zunehmend an Fahrt auf: Immer mehr europäische und afrikanische Wissenschaftler und Politiker melden sich zu Wort, wenn es um die Rückführung kolonialen Raubguts geht. Doch je intensiver diskutiert wird, umso mehr Fragen tauchen auf.
Basler Zeitung, 24.01.2019: “Europas Museen sollen in Afrika Ausstellungshäuser mitfinanzieren”
von Christoph Heim. Der Ethnologe Till Förster erklärt, warum Justizreformen nötig sind, wenn Frankreich afrikanische Kunst zurückgeben will.
FAZ, 22.01.2019: Sie glauben an ihre Sendung
von Patrick Bahners. Bénédicte Savoy und Felwine Sarr werben in Deutschland für die Restitution afrikanischer Kunstwerke als Gründungsakt einer neuen Ethik. Gegenüber ihren Kritikern lassen sie es an Fairness fehlen.
Kölnische Rundschau, 18.01.2019: “Ethnologie beginnt draußen vor der Tür”
Nanette Snoep ist seit Jahresbeginn neue Direktorin am Rautenstrauch-Joest-Museum. Über ihre Pläne für die Zukunft des RJM sprach die niederländische Anthropologin mit Hartmut Wilmes.
FAZ, 14.01.2019: Muss das weg?
von Kolja Reichert. Soll man die ethnologischen Museen räumen? Was ist da drin? Und wo schickt man die Stücke hin? Antworten auf wichtige Fragen zur Restitutionsdebatte.
WDR5 Funkhausgespräche, 11.01.2019: Raubkunst adieu? – Vom Umgang mit fremdem Kulturerbe
Bis zu 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes befindet sich in den Museen Europas. Nun sollen alle aus der Kolonialzeit stammenden Kunstwerke in den französischen Museen an die Herkunftsländer zurückgegeben werden – so will es Präsident Macron. Auch in Deutschland muss der Umgang mit Raubkunst neu verhandelt werden. Das Gespräch mit Nanette Snoep, Ulrike Lindner und Erhard Schüttpelz führte Thomas Schaaf.
The document is a working inventory of South Sudanese objects in museum collections in Europe and Russia. It is an evolving document, intended as an entry point for researchers, curators, the arts sector and anyone who wishes to locate the historic arts and material cultural heritage of South Sudan stored outside the country.
SWR2, 05.01.2019: Bénédicte Savoy, Kunsthistorikerin
von Marie-Christine Werner. Bénédicte Savoy plädiert für eine radikal neue Perspektive im Umgang mit Kunst. Die vielfach ausgezeichnete Kunsthistorikerin ist kürzlich vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron beauftragt worden zu prüfen, unter welchen Bedingungen Kunstwerke afrikanischer Länder von Frankreich zurückgegeben werden können.
SZ, 03.01.2019: Europas Drang, alles zu besitzen
von Sonja Zekri. Ihr Institut in Senegal is ein Ort für Recherchen und Reflexionen – aber kein Museum. Wie die kamerunische Kuratorin Koyo Kouoh die Kunst als intellektuellen Rohstoff behandelt.
FAZ, 03.01.2019: War Humboldt Kolonialist?
von Andreas Kilb und Stefan Trinks. Auch deutsche Museen stellen kolonialistische Beutekunst aus. Vor der Eröffnung des Humboldt-Forums streiten Kunsthistoriker Horst Bredekamp und der Afrika-Historiker Jürgen Zimmerer darüber, was mit den Stücken geschehen soll.
New York Times, 03.01.2019: Artwork Taken From Africa, Returning to a Home Transformed
by Jason Farago. A pivotal report calls for thousands of artworks to leave French museums and return to West Africa. An artist, a historian and a philosopher debate what should happen — and what these objects could mean to young Africans who have never seen them.
Monopol Magazin, 03.01.2019: Gedenkraum für koloniales Unrecht im Humboldt Forum gefordert
Völkermord, Raub und Totschlag: Auch das deutsche Reich hat einst seinen Kolonien Gewalt angetan. Im Humboldt Forum sollen Besucher darüber nachdenken können, findet der Präsident der Preußenstiftung, Hermann Parzinger.
taz, 03.01.2019: Unterm Strich
Die Debatte um geraubte Kulturgüter aus der Kolonialzeit nimmt weiter an Fahrt auf. Interviewausschnitte mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters.
2018
Neue Zürcher Zeitung, 31.12.2018: Alles aus Frankreich muss zurück nach Afrika
von Brigitta Hauser-Schäublin. Ein Team französisch-senegalesischer Wissenschafter will die Rückgabepläne von Kulturgütern des französischen Präsidenten Emmanuel Macron forcieren und schiesst damit weit über das Ziel hinaus. Sein Bericht ist zu einem regelrechten politischen Manifest geworden.
Zeit Online, 26.12.2018: “Wir wollen keine Almosen”
von Werner Bloch. Soll koloniale Raubkunst zurückgegeben werden? Darüber wird in Deutschland gerade hitzig gestritten. Doch was sagen eigentlich die Afrikaner? Eine Spurensuche in Tansania, einstmals eine deutsche Kolonie.
Zeit Online, 18.12.2018: “Gegen jeglichen Kauf”
Die Ethnologin Viola König kritisiert den kulturellen Missbrauch indigener Objekte. Interview geführt von Tobias Timm.
von Margareta von Oswald. This review gives an overview of the first reactions to the so-called ‘restitution report’ by Felwine Sarr and Bénédicte Savoy. Debates in politics, museums, academia, but also from the art market have been polarized and emotionally charged.
Monopol Magazin, 18.12.2018: 265.000 Objekte, 0 Provenienzforscher
Die Debatte um den Umgang mit Kunst aus der Kolonialzeit nimmt an Fahrt auf. Am Wochenende hat auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters mehr Aufarbeitung der Kolonialgeschichte gefordert. Doch was bedeutet das konkret für die deutschen Museen? Ein Gespräch mit Barbara Plankensteiner (MARKK), geführt von Sebastian Frenzel.
Museum Aktuell, Nr. 253 (2018): Respektvolle Beziehungen vor allem, aber auch Restitution
Anette Rein fasst den Stand der Kolonialismus- und Restitutionsdebatte in Deutschland zusammen. Mit Kommentaren von (u.a.) Hermann Parzinger, Barbara Plankensteiner, Inês de Castro und Larissa Förster.
taz, 16.12.2018: Lieber mühsam als radikal
von Benno Stieber. Die baden-württembergische Landesregierung gibt die Bibel des Nama-Oberhaupts und Widerstandskämpfer Hendrik Witbooi an Namibia zurück.
SZ, 16.12.2018: Markanter Schritt
von Jörg Häntzschel. Die Bundesregierung positioniert sich zur globalen Debatte um die Rückgabe kolonialer Raubkunst und vertritt eine bis vor Kurzem noch radikale Position.
Museum Partnership Luanda – Berlin, December 2018: The ties that bind
The Ethnologisches Museum Berlin houses one of the world’s oldest collections of Angolan art. It is closely linked to the collection of the Museu Nacional de Antropologia in Luanda. In December, the two museums will start a partnership with the Goethe-Institut with goals set by the partners at a workshop in Berlin. They signed a Memorandum of Understanding to signal their longer-term cooperation.
Die Welt, 15.12.2018: Schlusslicht Deutschland – im Kleinen groß, im Großen klein
von Swantje Karich. Wissenschaftler haben zum Umdenken im Umgang mit unserem kolonialen Erbe aufgerufen. Die Politik stimmt sofort zu. Die Reaktionen allerdings zeigen, wie weit abgeschlagen Deutschland international schon ist.
FAZ, 15.12.2018: Eine Lücke in unserem Gedächtnis
von Monika Grütters und Michelle Müntefering. Deutschland und Europa müssen sich ihrer Kolonialgeschichte stellen. Eine Rückgabe der Kulturgüter ist erst der Anfang. (Eine englische Version des Artikels ist auch verfügbar.)
SZ, 14.12.2018: Lernen aus der Kolonialgeschichte
von Jörg Häntzschel. 80 EthnologInnen und HistorikerInnen arbeiten sich an einer Studie zum Thema Raubkunst ab.
FAZ, 14.12.2018: Scharfmacherfragen und ernüchternde Antworten
von Andreas Kilb. Die Bundesregierung hat eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion zur Kolonialkunst beantwortet. Die AfD will nicht nur wissen, ob Kunstwerke zurückgegeben werden müssen. Sie schürt auch Ressentiments.
MIASA Workshop Participants, 14.12.2018: Official Statement
Participants of the workshop ‘Restitution and Repatriation of Looted and Illegally Acquired African Objects in European Museums’ at the Merian Institute for Advanced Studies in Africa (University of Ghana, Accra) issued a statement on the topics of restitution and repatriation.
The Merian Institute for Advanced Studies in Africa College of Humanities invited listeners to the public lecture with speaker Andreas Eckert (HU) in Accra, Ghana.
The Daily Show With Trevor Noah, 13.12.2018: Emmanuel Macron Wants To Give Africa Its Art Back
France is taking steps to give Africa its art back, but there are some people that think it should stay in Europe where they believe it will be better protected.
Die ungekürzte Fassung des ursprünglich in der ZEIT veröffentlichten Appells kann hier online gelesen und unterzeichnet werden.
Zeit Online, 12.12.2018: Es geht nicht ums Verzögern
von Ijoma Mangold. Frankreich will geraubte Kulturgüter zurückgeben. Und was will das Humboldt Forum in Berlin? Ein Gespräch mit den Verantwortlichen Hartmut Dorgerloh und Lars-Christian Koch.
Zeit Online, 12.12.2018: Rückgabe – und mehr!
von Rebekka Habermas und Ulrike Lindner. Die Debatte über Werke aus Kolonialbesitz greift zu kurz. Sie verkennt die Chance, die diese Objekte für eine gemeinsame globale Geschichtspolitik bieten.
Zeit Online, 12.12.2018: Was wir jetzt brauchen
Ein Appell von Bettina Brockmeyer, Larissa Förster, Bernhard Gißibl, Rebekka Habermas und Ulrike Lindner: Für Restitutionen und einen neuen Umgang mit der Kolonialgeschichte.
SZ, 07.12.2018: Für immer gestern
von Jörg Häntzschel. Das Afrika-Museum im belgischen Tervuren war ein Tempel des Kolonialismus. Nach jahrelangem Umbau öffnet es am Samstag neu. Die Präsentation zeigt: Das alte Denken hat überlebt.
Blog ‘Wie weiter mit Humboldts Erbe?’, 06.12.2018: Alles, was recht ist
von Larissa Förster. Anmerkungen zur Debatte um Provenienz und Rückgabe aus der Perspektive der Sozial- und Kulturanthropologie.
von Jörg Häntzschel. Statt eine echte Lösung für koloniale Raubkunst zu finden, lässt man in Deutschland erstmal forschen.
von Yohann Koshy. Western museums are full of plundered objects. So what happened when a Maasai delegation travelled to the UK to discover where their sacred belongings ended up?
von Achille Mbembe. Le philosophe camerounais Mbembe dénonce les critiques autour de la restitution des biens culturels africains. Il appelle à un examen de vérité sur ce sujet épineux.
Herausgegeben von Sandra Mühlenberend, Jakob Fuchs und Vera Marušić. Statements und Fallbeispiele zum Thema des Umgangs mit Human Remains, u.a. von Mnyaka Sururu Mboro und Christian Kopp, Larissa Förster, und Nanette Snoep.
Le Monde, 30.11.2018: “Restituer des œuvres d’art pour changer le rapport à l’autre”
Bénédicte Savoy et Felwine Sarr, les auteurs du rapport sur la restitution du patrimoine africain, estiment que le débat suscité par leurs propositions montre toute la nécessité de faire évoluer les relations entre l’Europe et l’Afrique afin d’arriver à une plus grande réciprocité.
Le Monde, 30.11.2018: “La restituion du partimoine africain doit être un point de départ”
von Sarah Van Beurden. Les politiques de restitution ne doivent conduire ni à l’éviscération des musées européens ni à empêcher les coopérations avec les institutions africaines, explique l’historienne de l’art africain Van Beurden.
von Didier Marcel Houénoudé. La restitution par la France des œuvres issues du sac d’Abomey par l’armée coloniale en 1892 est une victoire et enthousiasme une population qui peut se reconnecter à son histoire, trop souvent réduite à la période de la colonisation, selon l’historien de l’art béninois Houénoudé.
Le Monde, 30.11.2018: “Les non-dits du débat sur la restitution du patrimoine africain”
von Maureen Murphy. Deux tiers des œuvres conservées hors du continent africain sont sorties d’Afrique après les indépendances des années 1960, rappelle l’historienne de l’art Murphy, et s’interroge sur les limites d’une démarche circonscrite à la seule Afrique subsaharienne.
Einsteinforum, 29.11.2018: Was schulden wir kolonialen Objekten?
Video-Podcast des Vortrags von Rebekka Habermas zur Geschichte und Gegenwart einer schwierigen Beziehung.
DW, 29.11.2018: Parzinger: “Wir brauchen moralische Maßstäbe”
von Stefan Dege. Was tun mit Kulturobjekten aus den ehemaligen Kolonien? Deutschland hält sich bedeckt. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, ruft nach einem “moralischen Maßstab” für mögliche Rückgaben.
FAZ, 29.11.2018: Zeitenwende oder Ablasshandel?
von Hermann Parzinger. Die Aufarbeitung des kolonialen Erbes ist mit Rückgaben allein nicht erledigt, schreibt der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Der Dialog mit den Herkunftsgesellschaften sollte in eine gemeinsame Museumsarbeit münden.
DLF Kultur, 28.11.2018: “Wir erleben gerade einen moralischen Paradigmenwechsel”
von Korbinian Frenzel. Im Streit um den Umgang mit Kulturschätzen aus ehemaligen Kolonien meldet sich ZEIT-Korrespondent Ijoma Mangold zu Wort. Er verteidigt den in die Kritik geratenen Horst Bredekamp und betont: Auch dieser sei für die Restitution geraubter Kulturgüter.
von Erhard Schüttpelz. Preliminary Remarks on Felwine Sarrs and Bénédicte Savoys ‘The Restitution of African Cultural Heritage. Toward a New Relational Ethics’.
DLF Kultur, 27.11.2018: “Die rassistischen Exzesse werden von Bredekamp ignoriert”
von Marietta Schwarz. Haben deutsche Forscher – im Gegensatz zu den großen Kolonialmächten – im Sinne der Aufklärung, also in guter Absicht gesammelt? Kolonialismusforscher Jürgen Zimmerer kann dieser These des Kulturhistorikers Horst Bredekamp nicht zustimmen.
The Art Newspaper, 27.11.2018: Restitution Report: museum directors respond
von T. Hunt, H. Dorgerloh und N. Thomas. The French academics Bénédicte Savoy and Felwine Sarr urge President Macron to return African artefacts. But does the report go too far, or not far enough?
SZ, 26.11.2018: “Es bringt nichts, zu sagen, alles solle zurück nach Afrika
In Europa ist eine Debatte über koloniale Raubkunst entbrannt, ein Bericht fordert die Rückgabe der meisten Werke. Guido Gryseels, Direktor des Afrika-Museums im belgischen Tervuren, widerspricht. Das Interview führte Thomas Kirchner.
SZ, 26.11.2018: Richtig, falsch, übereilt, nichtig und sehr mutig
von J. Hanimann, J. Häntzschel und T. Kirchner. Emmanuel Macron gibt 26 Kunstwerke aus Benin an Museen zurück – und am heftigsten reagiert der Kunstmarkt.
von Vincent Noce. Announcement comes after controversial report urged the president to return works taken “without consent” in the colonial period.
taz, 25.11.2018: Museale Subjekte
von Ulrich Gutmair. Eine internationale Konferenz des Goethe-Instituts und der SPK widmete sich in Berlin der „Vergangenheit und Gegenwart des Kolonialismus“.
DLF Kultur, 24.11.2018: “Über die Zukunft der Objekte sollten die Herkunftsländer entscheiden”
von Katja Lückert. Die Kolonialzeit sei keine neutrale Epoche gewesen und die damalige Rechtslage dürfe kein Maßstab sein, um Restitution zu beurteilen, sagt Christian Kopp vom Verein “Berlin Postkolonial”. Der Dialog mit den Herkunftsländern berge allerdings auch Chancen.
DLF Kultur, 24.11.2018: “Die Deutschen müssen ihre Schuld anerkennen”
von Werner Bloch. Frankreich will geraubte Kulturschätze restituieren, Deutsche diskutieren das. Afrikanische Experten halten die Rückgabe von Exponaten aus europäischen Museen für völlig unmöglich. Außerdem bedeute eine Rückgabe ohne Anerkennung der Geschichte nichts, so Chefkuratorin Mubusisi vom Nationalmuseum Namibia.
100 Jahre nach dem Ende des deutschen Kolonialreichs: Erklärung des bundesweiten Netzwerks zur Dekolonisierung der Erinnerungskultur.
Le Président de la République a reçu Felwine Sarr et Bénédicte Savoy à l’occasion de la remise de leur « Rapport sur la restitution du patrimoine culturel africain. Vers une nouvelle éthique relationnelle ».
SZ, 21.11.2018: Auch wir sind preussischer Kulturbesitz
von Sonja Zekri. Afrikanische Künstler und Kuratoren kennen Europas Debatte um koloniale Raubkunst gut. Und sie hätten ein paar Ergänzungen.
SZ, 21.11.2018: Gebt sie zurück!
von Jörg Häntzschel. Bénédicte Savoy und Felwine Sarr haben Macron einen Bericht mit dem nüchternen Titel “Die Restitution des afrikanischen Kulturerbes. Für eine neue Ethik der Beziehungen” übergeben. Der Text wird die Debatte um Raubkunst aus den ehemaligen europäischen Kolonien auf ein neues Niveau heben.
taz, 17.11.2018: Von Gebeinen und Leichen im Keller
von Andreas Fanizadeh. Wie sollen Museen mit Leichenteilen umgehen? Die Grünen luden zu einem Gespräch über Kolonialismus und Erinnerungskultur ein.
Spiegel Online, 16.11.2018: Warum in vielen Museen die Angst vor leeren Vitrinen wächst
von Ulrike Knöfel. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will koloniales Raubgut zurück nach Afrika bringen. Was heißt das für die Museen?
LOST Research Network, 14.11.2018: Lecture von Achille Mbembe
Achille Mbembe sprach in der Anton-Wilhelm-Amo-Lecture-Reihe (organisiert durch den Research Cluster Society and Culture in Motion, das DFG-Priority-Programm Adaptation and Creativity in Africa und den LOST Research Network) an der Universität Halle über ‘The Capacity for Truth: Of ‘Restitution’ in African Systems of Thought’.
Der Ministerrat stimmt der Rückgabe der Bibel und Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi an Namibia zu, die im Jahr 1902 als Schenkung in das Linden-Museum gekommen sind. Die Rückgabe ist Teil einer Gesamtstrategie des Landes zum Umgang mit seinem kolonialen Erbe.
Nanette Snoep, 12.11.2018: Das Museum auf den Kopf gestellt
Der jährlich stattfindende Schöne-Vortrag fand an der Technischen Universität statt und wurde von der Richard-Schöne-Gesellschaft organisiert. Begrüßungsworte von Bénédicte Savoy, Einleitung von Lukas Cladders und Vortrag von Nanette Snoep, Direktorin des Grassi Museums Leipzig.
Der Deutsche Museumsbund stellt bei einem internen Workshops mit Experten aus unterschiedlichen Herkunftsgesellschaften seinen Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten zur Diskussion und erweitert ihn um eine internationale Perspektive.
DLF Kultur, 26.10.2018: Wem gehört Kulturgut aus Übersee?
Viele europäische Museen stellen menschliche Überreste und wertvolle Kulturgüter aus Übersee aus. Einiges davon wurde zu Zeiten des Kolonialismus geraubt. Wie viel Raubkunst steckt in unseren Völkerkundemuseen? Moderatorin Annette Riedel diskutiert mit Hermann Parzinger, Anna-Maria Brandstetter, Joachim Zeller und Stefan Koldehoff.
SZ, 22.10.2018: Viel Rauch, wenig Feuer
von Jürgen Zimmerer. Man muss bezweifeln, dass die Bundesregierung das koloniale Erbe Deutschlands ernsthaft aufarbeiten will. Für ihren Afrikabeauftragten Günter Nooke ist der Kontinent schlicht “anders”. Das ist banal und verräterisch, es insinuiert, dass Afrika nicht modern ist.
DLF Kultur, 22.10.2018: “Der Besitz ist problematisch”
von Vladimir Balzer. Europäische Museen sind mit nigerianischen Partnern einig, in der Kolonialzeit geraubte Bronzen als Leihgabe in einem künftigen Museum in Benin auszustellen. Ein wichtiger Schritt, findet der Afrika-Experte Jürgen Zimmerer.
SWR2, 22.10.2018: Raubkunst – Verleihung vor Entschädigung?
Im Interview bespricht Afrika-Historiker Jürgen Zimmerer den Fall der geraubten Benin-Bronzen, die in Nigeria ausgestellt werden sollen.
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 19.10.2018: Museum für Kunst aus Benin geplant
SPK unterstützt gemeinsam mit weiteren europäische und nigerianischen Museen ein eigenes Museum zur Kunst des ehemaligen Königreiches Benin in Benin City, Nigeria.
Deutscher Bundestag, 18.10.2018: Antwort der Bundesregierung
Die Bundesregierung antwortet auf die kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/die Grünen zur kulturpolitischen Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit
by Catherine Hickley. Hartmut Dorgerloh says institution will discuss presentation of non-Western art “together with critical friends and the communities.”
SZ, 17.10.2018: “Wer sowas kauft, muss einen kleinen Knall haben”
von Jörg Häntzschel. Das deutsche Auktionshaus Lempertz versteigert in Belgien einen Schrumpfkopf. Sein Geschäftsführer Henrik Hanstein erklärt, warum das trotz Kolonialismus-Debatte immer noch möglich ist – und was der Markt besonders schätzt.
von Peer Teuwsen. Afrikanische Länder fordern Kunstgegenstände zurück, die in der Kolonialzeit nach Europa gebracht wurden. Die französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy klärt im Auftrag von Präsident Macron Rückführungen ab.
SZ, 14.10.2018: “Zweckfrei fördern”
von Peter Burghardt. Neben der Kultusministerkonferenz gibt es ab Januar eine Kulturministerkonferenz, die Hamburgs Senator Carsten Brosda leiten wird. Im neuen Gremium sollen gemeinsame Fragen auch praktisch erörtert werden, zum Beispiel der angemessene Umgang mit dem kolonialen Erbe. Dabei könnte man sich “international auch ganz neue Eigentumskategorien ansehen”.
Kultusministerkonferenz, 12.10.2018: Pressemitteilung über das 9. kulturpolitische Spitzengespräch
Länder und Bund verständigten sich im Spitzengespräch darauf, dass die Länder gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und den kommunalen Spitzenverbänden eine Arbeitsgruppe zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten einrichtet.
The Guardian, 12.10.2018: ‘Not everything was looted’: British Museum to fight critics
by Haroon Siddique. Museum to give talks in attempt to counter censure over colonial-era acquisitions.
New York Times, 12.10.2018: A New Museum Opens Old Wounds in Germany
by Graham Bowley. A look at Berlin’s Stadtschloss, from its changing roles throughout history to the current divisive issue of exhibiting colonial-era art in the Humboldt Forum, “one of Europe’s most ambitious current cultural projects”.
SZ, 11.10.2018: Eine Räuberbande will Beweise
Während Frankreich die ersten Rückgaben von Kolonialgütern vorbereitet, verschanzt sich Deutschland hinter einer Mauer des Schweigens. Ein Gespräch von Jörg Häntzschel und Andreas Zielke mit dem Juristen Wolfgang Kaleck.
FAZ, 10.10.2018: Restitution ist nicht genug
von Achille Mbembe. Gibt es auch nur ein einziges westliches Museum, dessen Grund nicht auf afrikanischen Knochen ruht? Europa muss sich zu seiner Wahrheitsschuld bekennen. Und die ist unauslöschlich.
Gerda Henkel Preisverleihung, 08.10.2018: Rede das Preisträgers
Der Preisträger des Gerda Henkel Preises 2018, Prof. Dr. Achille Mbembe, hält bei der Verleihung die Rede ‘Reflections on African Objects and Restitution in the 21st Century’.
SZ, 21.09.2018: Aufbruch vertagt
von Jörg Häntzschel. Der Kunstraub in der Kolonialzeit soll aufgearbeitet werden. Doch Deutschland verzettelt sich – es fehlt ein Bekenntnis der Staatsspitze.
Völkerrechtsblog, 21.09.2018: Ambivalent Futures
by Sven Schütze. The legacies of colonialism and imperialism are keeping the European museum scene busy. At first glance, it seems that colonial amnesia is overcome and museums are paving the way for postcolonial restorative justice. A second glance, though, might reveal inconsistencies and shortcomings structuring present museum work.
Blog ‘Wie weiter mit Humboldts Erbe?’, 18.09.2018: Ethnological Collections and Municipal Displays
von H. Glenn Penny. Der Beitrag fragt nach historischen Parellelen in der Berliner Museumsgeschichte und ihren Debatten. Und sieht – ähnlich dem brasilianischen Nationalmuseum – auch das Ethnologische Museum in Dahlem in einer Situation der Vernachlässigung, was die Ressourcen angeht.
Die Zeit, 12.09.2018: Auf Expedition ins Archiv
von Florian Zinnecker. Das Museum für Völkerkunde heißt nun “Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt”. In der ersten großen Ausstellung unter neuer Leitung beschäftigt es sich mit der eigenen Vergangenheit. Endlich.
FAZ, 16.08.2018: Ist das Kunst, oder muss das wieder weg?
von Christoph Schmälzle. In der Diskussion um die Moral von Provenienzen ist die akademische Welt gegenüber den Kulturinstitutionen im Vorteil. So dürfen staatliche Museen ihr Eigentum nicht ohne entsprechende Rechtsgrundlage herausgeben – und zwar ganz unabhängig vom guten Willen der Akteure vor Ort.
SZ, 13.08.2018: Geister der Ahnen
von Kia Vahland. Müssen die Exponate des kolonialen Erbes aus den Museen geschafft und zurückgegeben werden – und wenn ja, an wen? Differenzierte Antworten sind notwendig.
Tagesspiegel, 27.07.2018: Afrika, Europa und die Kunst
von Nicola Kuhn. Wie umgehen mit Kunst aus kolonialem Kontext? Es geht nicht nur um Rückgaben, sondern vor allem um das Verhältnis Europas zu Afrika.
SZ, 26.07.2018: So raffiniert wie zwielichtig
von Jörg Häntzschel. Die AfD hat sich in einer Großen Anfrage mit der Politik der Bundesregierung bei der Aufarbeitung des Kolonialismus beschäftigt. Der Fragekatalog bezieht sich unter anderem auf die Absicht der Bundesregierung, Provenienzen von Kunst aus der Kolonialära in deutschen Museen zu klären.
Tagesspiegel, 23.07.2018: “Rückgabe? Wichtiger ist die geteilte Geschichte”
von Nicola Kuhn. Gemeinsam ausstellen im Humboldt-Forum: Ein Gespräch mit der Afrika-Kuratorin Paola Ivanov, der Provenienzforscherin Kristin Weber-Sinn und dem tansanischen Museumsdirektor Achilles Bufure.
Zeit Online, 18.07.2018: Sie schaffen altes Unrecht ab
von Iris Radisch. Anders als Deutschland will Frankreich Afrika geraubte Kunstschätze zurückgeben. Eine Begegnung mit Bénédicte Savoy und Felwine Sarr, die von Präsident Macron damit beauftragt wurden.
Georgios Chatzoudis im Interview mit Larissa Förster zu den Themen Kolonialismus, Provenienzforschung und dem neu erschienenen Sammelband ‘Provenienzforschung zu ethnologischen Sammlungen der Kolonialzeit‘ zu der aktuellen Debatte.
SZ, 10.07.2018: Picassos Masken
von Rebekka Habermas. Restitutionen sind nicht alles. Die Museen müssen zeigen, wie einflussreich die Kulturen Afrikas, Asiens und Ozeaniens für Europa waren.
The Guardian, 09.07.2018: Watch the throne: why artist Thierry Oussou faked an archaeological dig
When archaeology students unearthed a royal throne in Benin they were astonished. But it was actually a replica, planted to make a statement about the colonial looting of African art. Interview by Dale Berning Sawa.
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 06.07.2018: Humboldt Lab Tanzania. Sarita Mamseri im Interview
Im Humboldt Lab Tanzania hat das Ethnologische Museum zu Berlin gemeinsam mit Akteuren aus Tansania zu Objektgeschichten der Sammlung in Berlin gearbeitet. Im Fokus standen Bestände, die im Kontext gewaltsamer Aneignungen und kolonialer Kriege in das Museum gelangten. Sarita Mamseri, die künstlerische Leiterin des Projekts „Humboldt Lab Tanzania“ spricht darüber im Interview (Video).
von Ilaria Maria Sara. It has taken a generational change to finally face the question of returning looted artifacts to former European colonies. Emmanuel Macron said returning African art to the continent is a priority of his administration. In Germany, the Humboldt Forum is being rocked by controversies linked to the need for addressing ill-acquired African artifacts.
Der Standard, 29.06.2018: Wer ist schneller? Wettlauf um Kulturgüter-Rückgabe
Kunstmuseen wird die Reflektion ihrer eurozentrischen Geschichte nahegelegt. Postcolonial-Experte Christian Kravagna im Gespräch mit Anne Katrin Feßler.
by Catherine Hickley. Show of Marc Erwin Babej’s work comes as Namibia calls on Germany to return cultural treasures.
SZ, 21.06.2018: Ein politisches Projekt
von Sophie Schönberger. Die Rückgabe von in deutschen Kolonien geraubten Objekten kann man nicht an die Museen deligieren. Wenn Deutschland die Wiedergutmachtung kolonialen Unrechts durch Restitutionen ernst nimmt, muss es gesetzliche Grundlagen dafür schaffen.
by Kate Brown. The German Lost Art Foundation’s expertise in researching Nazi-era loot will expand as demands for colonial-era restitution grows at home and abroad.
arte, 10.06.2018: Metropolis – Cagliari
Bericht von Verena Knümann. Eine gründliche Aufarbeitung der Kolonialgeschichte ist dringend nötig. Metropolis fragt im ersten Teil ihrer Reihe in deutschen Museen nach. Mit Redebeiträgen von Inés de Castro, Mnyaka Sururu Mboro, Nanette Snoep und Christian Kopp. Ab Minute 19:00.
DLF Kultur, 08.06.2018: Die Säule von Cape Cross
von Christiane Habermalz. Am Deutschen Historischen Museum hat sich ein Symposium dem Umgang mit Objekten aus der Kolonialzeit gewidmet. Anlass war die Rückgabe einer Wappenstele an Namibia. Statt über diese “Säule von Cape Cross” hätte man besser über Güter sprechen sollen, die den Nama und Herero geraubt wurden, kritisieren Historiker.
Blog ‘Geschichte der Gegenwart’, 06.06.2018: Koloniale Schuld und Afrikanische Geschichte
von Gesine Krüger. Während die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder noch zögerte, den Völkermord in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika anzuerkennen, hat inzwischen die Diskussion über koloniale Verbrechen an Fahrt aufgenommen. Rückt damit auch die Afrikanische Geschichte stärker ins öffentliche und akademische Interesse?
by Naomi Rea. Jeremy Corbyn has said he will engage in “constructive talks” regarding the embattled sculptures if he is elected Prime Minister of the UK.
SZ, 03.06.2018: Flucht nach vorn
von Jörg Häntzschel. In Paris diskutierten am Freitag Gesandte aus Afrika und Europa über Raubkunst und deren mögliche Rückführung. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sprach vom Aufarbeitungs- und Restitutionsweltmeister Deutschland.
hr-INFO Kulturlust, 01.06.2018: Museen arbeiten koloniale Vergangenheit auf
von Juliane Orth. Problem aus der Zeit des Nationalsozialismus ist bekannt – aber kaum einer spricht über die Kolonialzeit, als Gegenstände unter teils fragwürdigen Umständen in die Sammlungen unserer Museen kamen. Seit kurzem gibt es einen Leitfaden, der Museen bei der Aufarbeitung unterstützen soll.
BR Kultur, 01.06.2018: Was unsere Museen mit dem Erbe der kolonialen Vergangenheit machen
von Moritz Holfelder. Wie umgehen mit Objekten aus der Kolonialzeit? Das Humboldt Forum bleibt alt bekannten Ausstellungskonzepten verpflichtet – obwohl es herausfordernde Ideen gab. Der Politikwissenschaftler Achille Mbembe verknüpft unterdessen die Raubkunst- mit der Flüchtlingsfrage.
Blätter, Juni 2018: Das verdrängte Verbrechen
Ein Plädoyer für die Dekolonialisierung der Bunderepublik von Anke Schwarzer.
Politik & Kultur, Mai/Juni 2018: Entgrenzung und Teilhabe
Neil MacGregor über Geschichte und Aktualität im Humboldtforum.
CARMAH Reflections, 31.05.2018: Postcolonial Provenance Research and Colonialism’s Past and Present
Gabriel Schimmeroth reflects on the book launch of ‘Provenienzforschung zu ethnografischen Sammlungen der Kolonialzeit. Positionen in der aktuellen Debatte’ held in April 2018.
Zeit Online, 29.05.2018: Mal schnell nach Afrika?
von Thomas E. Schmidt. Die Rückgabe von Kunst aus der Kolonialzeit ist schwieriger, als alle denken: Unvermutet tauchen gesetzliche Hürden auf.
Tageswoche, 27.05.2018: Afrikas Erbe gefangen in Europas Museen – Was tun mit kolonialer Kunst?
von Georg Kreis. Nach den Nazis nun die Kolonialherren: Der Druck, Kulturgüter an ihre ursprünglichen Besitzer zurückzugeben, steigt. Während Frankreich und Deutschland das Thema intensiv diskutieren, steht die Debatte in der Schweiz noch ganz am Anfang.
Neckar Chronik, 26.05.2018: “Wir sitzen nicht auf unseren Objekten”
Was tun mit Objekten aus der Kolonialzeit – alles zurückgeben? So einfach ist es nicht, sagt Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbundes, im Interview mit Lena Grundhuber.
Deutsche Universitätszeitung duz, 25.05.2018: Im artifiziellen Koma
von Albert Gouaffo. Heilige Objekte können ihre Aura nur in ihren Herkunftsländern entfalten. In Deutschland sind sie deplatziert. Das Humboldt-Forum sollte die Zukunft Ethnologischer Museen neu denken. Eine Stellungnahme aus Kamerun.
Die Welt Online, 24.05.2018: Museum für irgendwas am Rothenbaum
Eine Betrachtung zur Umbenennung des Hamburger Völkerkundemuseums.
DLF Kultur, 23.05.2018: Vom Schlossgegner zum Schlossherrn
von Christiane Habermalz. Hartmut Dorgerloh war zunächst kein Freund vom Wiederaufbau des Stadtschlosses in Berlins Mitte. Als künftiger Generalintendant wird er mit dem Humboldt Forum aber eines Tages dort einziehen. Es soll ein Ort der Begegnung und des Austausches werden.
SZ, 22.05.2018: Neue Kultur des Teilens
von Jörg Häntzschel. Macron gibt den Takt vor: Nach jahrelangem Stillstand wetteifern jetzt auch Deutschlands Ministerien bei der Rückgabe kolonialer Raubkunst um die besten Plätze.
Blog ‘What’s in a name?’, 22.05.2018: Von Menschen und (ethnischen Gruppen)
von Hansjörg Dilger. Die Entscheidung für die Umbenennung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde in die Deutsche Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie wirft überfällige Fragen an die Disziplin auf.
FAZ, 17.05.2018: So schnell restituieren die Preußen nicht
von Karl-Heinz Kohl. Streitfall Ethnologie: In Jahrzehnten haben die Museen nur eine Handvoll Objekte an die Herkunftsländer zurückgegeben. Wirklich zu wenige?
The Guardian, 17.05.2018: Germany moves slowly on returning museum exhibits to ex-colonies
von Philip Oltermann. Angela Merkel should heed Emmanuel Macron’s call for restitution to Africa, say critics.
von Kate Brown. The sweeping 130-page guidelines outline methodologies for provenance research and possibilities for restitution.
Blog ‘Wie weiter mit Humboldts Erbe?’, 15.05.2018: Touching History
Leonor Faber-Jonker writes about the role of provenance research in German museums’ futures.
DLF Kultur, 15.05.2018: Der Neue muss viel aufräumen
Bénédicte Savoy spricht mit Liane von Billerbeck über den neuen Leitfaden des Deutschen Museumsbundes und den neuen Intendanten für das Humboldt Forum.
SZ, 14.05.2018: Die Beute der Kolonialherren
von Jörg Häntzschel. Was tun mit der Raubkunst? Der deutsche Museumsbund hat sich Gedanken gemacht, um das Händeringen in deutschen Sammlungen zu beenden, und einen Leitfaden erstellt. Auch Kritiker kommen darin zu Wort.
Deutscher Museumsbund, 14.05.2018: Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten
Der Leitfaden befasst sich mit den Begrifflichkeiten, den Kategorien kolonialer Kontexte, Hintergrundinformationen und bietet schließlich Empfehlungen zu Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten.
Zeit Online, 11.05.2018: Merkel sieht Verantwortung für Afrika wegen Kolonialismus
Es gehe nicht nur darum, Flucht zu verhindern, sagte die Kanzlerin. Man habe verhindert, dass ganze Generationen Verantwortung für ihre Länder übernehmen konnten.
Märkische Allgemeine, 09.05.2018: Museum gibt Grabbeigaben nach Alaska zurück
von Nada Weigelt. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt neun Objekte aus dem Ethnologischen Museum Berlin an ihre ursprünglichen Besitzer, indigene Gruppen in Alaska, zurück. Die Grabbeigaben stammen vermutlich aus einer Plünderung.
Zeit Online, 08.05.2018: Ist der Fremde ein Mensch?
von Fritz W. Kramer. Die Debatte über Raubkunst war längst überfällig. Doch die Gesellschaften, aus denen die Exponate stammen, waren nicht nur Opfer: Sie tauschten leidenschaftlich.
Zeit Online, 04.05.2018: Tansania will keine Entschädigung von Deutschland
Tansanias Regierung verzichtet auf Reparationsforderungen für die deutsche Kolonialzeit. Bei einem Treffen mit Maas wies der Außenminister entsprechende Ansinnen zurück.
SZ, 01.05.2018: Streit um den Dialog mit der Welt
von Jörg Häntzschel. Das Auswärtige Amt will eine größere Rolle im Humboldt-Forum. Denn von den ursprünglichen Plänen eines Weltforums blieb nicht viel.
iz3w, Mai/Juni 2018: Postkolonialismus – Eine koloniale Schatzkammer
von Joachim Zeller. Es soll ein „Weltkulturmuseum“ werden und ist der postkoloniale Ort in Deutschland: das Humboldt Forum in Berlin. Doch die Konzeption stößt vielfach auf Ablehnung: Das nach dem Naturforscher Alexander Humboldt benannte Forum verharre im kolonialen Blick auf die ausgestellten Objekte, bei denen es sich in vielen Fällen um Raubgut handelt.
FAZ, 30.04.2018: Jetzt auch kolonial
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste übernimmt von sofort an auch die Zuständigkeit für Kulturgüter „aus kolonialem Kontext“. Bislang war die Stiftung ausschließlich für die Provenienzforschung zu geraubten Kunstgegenständen aus jüdischem Besitz während der Zeit des Nationalsozialismus zuständig.
DLF, 29.04.2018: Warum sich Deutschland mit dem kolonialen Erbe weiter schwer tut
Obwohl der Kolonialismus in Deutschland seit rund einem Jahrhundert Geschichte ist, lagern in den Kellern vieler Museen und Institute noch immer politisch und wissenschaftlich sensible Altlasten. Mit Beiträgen von Michael Stang.
Für Kulturstaatsministerin Monika Grütters ist das Humboldt Forum eine “Empfehlung Deutschlands als Partner in der Welt”, weit über die Aufarbeitung von Deutschlands Rolle im Kolonialismus hinaus. Im Interview mit Grütters und Hermann Parzinger, geführt von Ijoma Mangold und Tobias Timm um die Zukunft des Projekts, die Förderung der Provenienzforschung wie auch notwendige Reformen in der Verwaltungsstrukturen der SPK.
SZ, 26.04.2018: Ganz informell
von Jörg Häntzschel. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sieht die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy vor für eine noch neu zu schaffende Stelle am Humboldt-Forum für internationale Dialoge und globale Ideen – allerdings ohne Savoy zu fragen.
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, 25.04.2018: Pressemitteilung
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste übernimmt zentrale Rolle bei der Aufarbeitung der Provenienzen des “Kolonialen Erbes” in deutschen Museen.
Tagesspiegel, 25.04.2018: Neuausrichtung des Humboldt-Forums gefordert
Die Ethnologin Viola König plädiert für eine Neuorientierung des Humboldt-Forums. Hermann Parzinger, Chef der Preußen-Stiftung, kann sich eine Filiale in Kamerun vorstellen.
Zeit Online, 25.04.2018: Zeigt endlich alles.
Warum nur ein radikales Konzept das Humboldt Forum noch retten kann. Ein Gastbeitrag von Viola König.
Zeit Online, 25.04.2018: “Geraubte Dinge werden wir zurückgeben”
Warum wird erst jetzt über Deutschlands Rolle im Kolonialismus diskutiert? Und warum sind die Museen in Berlin so schlecht besucht? Die Kulturpolitikerin Monika Grütters und der Museumsmann Hermann Parzinger im Interview mit Ijoma Mangold und Tobias Timm.
Zeit Online, 25.04.2018: Gesucht wird: Eine Revolution
von Moritz Müller-Wirth. Das Berliner Humboldt Forum ist das wichtigste Kulturprojekt in Deutschland – und war doch bislang vor allem mit sich selbst beschäftigt. Nun könnte eine Frau mit einem Schlag alles verändern.
SWR2, 25.04.2018: Rückgabe, Teilhabe, Leihgabe
Ines de Castro, Direktorin des Stuttgarter Linden-Museums, Andreas Eckert, Afrikawissenschaftler (HU Berlin) und Larissa Förster, Ethnologin (CARMAH) diskutieren, wem die Kunst der Kolonialzeit gehört. Das Gespräch leitete Gregor Papsch.
SZ, 24.04.2018: Der Schamane des Nichtwissens
von Till Briegleb. Roger Buergel will mit der Ausstellung “Mobile Welten” den Eurozentrismus exorzieren. Doch mit seiner Kompilation aus Kitsch und Kunst entlarvt er nur die eigene Verblasenheit.
FAZ, 12.04.2018: Die alten Konzepte gehen nicht mehr auf
In deutschen Museen und Sammlungen befinden sich heute etwa tausend der von den Briten 1897 geplünderten Benin-Objekte. Lutz Mükke schreibt nach Gesprächen mit Barbara Plankensteiner und Nanette Snoep zum “Modernisierungsdruck”, der im Umgang mit Raubkunst auf ethnologischen Museen heute lastet.
FAZ, 10.04.2018: “Niemand würde eine Rokoko-Skulptur als Stammeskunst bezeichnen”
Heinrich Schweizer hat sich lange mit afrikanischer Kunst bei Sotheby’s beschäftigt, ehe er in New York seine eigene Galerie eröffnete. Er erklärt Maria Wiesner und Lutz Mükke warum manche Stücke für Millionen versteigert werden und wie der Markt auf Restitutionsansprüche reagiert.
SZ, 09.04.2018: “Jetzt gestalte mal!”
Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und der Schriftsteller Felwine Sarr haben einen präsidialen Auftrag: die Rückgabe von Raubkunst aus Frankreich nach Afrika. Interview von Jörg Häntzschel.
In den Jahren 1904 bis 1908 schlugen deutsche Kolonialtruppen im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika Aufstände der Volksgruppen Herero und Nama grausam nieder. Die politische Aufarbeitung dieses schrecklichen Kapitels in der Geschichte ist Gegenstand von Verhandlungen zwischen Deutschland und Namibia.
Bei ihrem Treffen in Paris tauschten sich die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, und die französische Ministerin für Kultur, Françoise Nyssen, über gemeinsame Vorhaben und Ziele für die Kultur in beiden Ländern und in Europa aus.
WDR5, 04.04.2018: Brauchen wir eine andere Provenienzforschung?
Noch vor kurzem lag Kunst aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen – und niemand fragte nach. Wie Provenienzforschung stattdessen zukünftig aussehen könnte, beschreibt jetzt die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy. Anja Reinhardt stellt das Buch vor.
WDR, 04.04.2018: Londoner Museum bietet Rückgabe von Kunstschätzen an
Das Victoria and Albert Museum hat angeboten, Äthiopien Kunstgegenstände zurückzugeben, die britische Truppen im 19. Jahrhundert geplündert haben.
taz, 04.04.2018: Immer wieder entworfene Idylle
von Lorenz Rollhäuser. Das Humboldt Forum inszeniert Deutschland als achtsame Kolonialmacht. Doch seine Kunstsammlung verdankt es einem gierigen Mitarbeiter.
Tagesspiegel, 31.03.2018: Die Lust am prospektiven Misslingen
Immer im falschen Film? Das Humboldt-Forum braucht Zeit und Zuversicht, ebenso wie sein neuer Generalintendant. Ein Kommentar von Rüdiger Schaper.
DLF, 31.03.2018: Reihe ‘Späte Reue’ – “Eindeutige Unrechtskontexte”
Mit der Debatte um das Humboldt Forum kam die Frage auf, wie man mit den ethnologischen Sammlungen in den Museen in Deutschland verantwortungsvoll umgehen könne. Man müsse die Themen ansprechen, sagte Inés de Castro im Gespräch mit Mascha Drost – ein Museum könne sich nicht aus der kolonialen Verstrickung lösen.
DLF Kultur, 28.03.2018: Das Erinnern an Kolonialismus-Verbrechen wirkt allmählich
Der neue schwarz-rote Koalitionsvertrag thematisiert koloniale Verantwortung. Da verändere sich politisch etwas, meint die Journalistin Arlette-Louise Ndakoze. Aber nur, weil Nachfahren der Opfer nicht locker ließen – und der Nachbar Frankreich das deutsche Schweigen erschwere.
Zeit Online, 27.03.2018: Es gibt nicht die eine Geschichte
von Lothar Müller. Wer sind die Deutschen? Wo ist ihr Ort in der globalisierten Welt? Die Debatte darüber ist rasch abgeflaut. Mit der Eröffnung des Forums wird sie wieder da sein.
Das Erste, ttt, 25.03.2018: Der Streit um die Benin-Bronzen
von Claudia Kuhland und Jan-Philip Scholz. Vor 120 Jahren raubten die Briten Kunstschätze von unschätzbarem Wert: Die Benin-Bronzen. Sie gelangten auch in deutsche Museen und stehen im Fokus der Debatte um das koloniale Erbe.
by Rachael Minott. This wooden gun was confiscated by British soldiers at some point during the so-called Mau Mau Uprising, which was fought by Kikuyu, Meru, and Embu people, with some units of Kamba and Maasai too, against white European colonist-settlers in Kenya between 1952-64.
FAZ, 22.03.2018: Völker, hört die Gesänge
von Andreas Kilb. Das Humboldtforum stellt seine Tonarchive aus.
3sat, Kulturzeit, 22.03.2018: Grütters zu Kulturpolitik
Kulturzeit-Gespräch mit der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) über ihre Anliegen für die neue Legislaturperiode.
SZ, 21.03.2018: Wie ein ethnologischer Kindergarten
von Jörg Häntzschel. Hartmut Dorgerloh, Spezialist für Denkmalpflege und Schlösser, soll Intendant des Berliner Humboldt-Forums werden. Absurder hätte die Wahl kaum ausfallen können.
Spiegel Online, 21.03.2018: Sieg der preußischen Kulturbürokratie?
von Ulrike Knöfel. Er gilt als geräusch- und farbloser Verwalter. Nun soll Hartmut Dorgerloh nach Wunsch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Generalintendanz im Humboldt Forum übernehmen.
Bundestag, 21.3.2018: Regierungserklärung Monika Grütters
Die Staatsministerin für Kultur und Medien sprach unter anderem über Kolonialismus und Provenienzforschung.
FAZ, 21.03.2018: Wir wollen kein steriles Kulturangebot für die Upper Class
Hartmut Dorgerloh wird das Humboldtforum leiten. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärt Andreas Kilb, was er dort tun soll – und was aus Neil MacGregor wird.
FAZ, 20.03.2018: Hartmut Dorgerloh soll Chef des Humboldtforums werden
Der künftige Intendant des Humboldtforums ist gefunden. Hartmut Dorgerloh, Chef der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, soll es werden. Das verrät Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Gespräch mit Andreas Kilb.
Hyperallergic, 20.03.2018: What Black Panther Gets Right about the Politics of Museums
by Lise Ragbir. In one scene, the blockbuster superhero movie touches on issues of provenance, repatriation, diversity, representation, and other debates currently shaping institutional practices.
Pressemitteilung SPK, 19.03.2018: Kolonialismus ist das Thema der nächsten Jahre
Der künftige Leiter der Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst und Musikethnologe Lars-Christian Koch spricht im Interview mit Birgit Jöbstl und Nikolas Matheyer über seine künftigen Aufgaben und dem besonderen Umgang mit immateriellem Kulturerbe.
Der SPK-Stiftungsrat wählte heute einstimmig den Musikethnologen Lars-Christian Koch zum künftigen Direktor beider Sammlungen.
Berliner Zeitung, 18.03.2018: Der nächste Kandidat für die Sammlungsleitung wurde geleakt
von Nikolaus Bernau. Der komplizierteste Job, der im deutschen Museumswesen derzeit zu vergeben ist, heißt „Sammlungsleitung“, erst einmal nur für das Ethnologische Museum, künftig auch für das Museum für Asiatische Kunst im Berliner Humboldt-Forum.
SZ, 16.03.2018: König der Löwen
von Jörg Häntzschel. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist ein Imperium: 17 Museen, Ischtar-Tor und Nofretete. Kritiker fordern: Sie muss reformiert werden.
Zeit Online, 14.03.2018: Weltgeltung und Kleinstdebatten
von Thomas E. Schmidt. Die SPD rüstet kulturpolitisch auf. Was folgt für das Humboldt Forum?
SZ, 11.03.2018: Schönheit als optische Täuschung
von Joseph Hanimann. Das Musée du Quai Branly zeigt zum ersten Mal seine Bildersammlung aus der Zeit des Kolonialismus. Darunter Werke von Paul Gaugin, Émile Bernard und Henri Matisse.
by Naomi Rea. European museums face renewed calls to hand back artifacts looted in Africa during the colonial-era.
Zeit Online, 07.03.2018: Schluss mit dem falschen Frieden!
von Hanno Rauterberg. In der Kolonialzeit gelangten riesige Kulturschätze in die deutschen Museen. Vieles davon ist Raubkunst und muss dringend zurückgegeben werden. Bald schon könnten die schönsten Prunkstücke das Land verlassen.
Neue Zürcher Zeitung, 07.03.2018: Wer nicht kämpfen will, hat schon verloren
von Herfried Münkler. Nichtregierungsorganisationen bauen ihre Macht immer weiter aus. Auch im Wissenschaftsbetrieb. Die Forschung muss ihre Freiheit verteidigen.
Zeit Online, 07.03.2018: Hundert Glasperlen für einen Kopf
von Ronald Düker. Aus den deutschen Kolonialgebieten in Afrika brachten Rassenforscher Tausende menschliche Schädel nach Berlin. Dort lagern sie immer noch, gestapelt in Pappkartons. Manche sollen in Zukunft als “Labormaterial” genutzt werden.
Zeit Online, 07.03.2018: “Sie gehören uns allen”
Dekolonisation, wie kann das gelingen? Tobias Timm führt ein Gespräch mit Achille Mbembe, einem der wichtigsten Philosophen des afrikanischen Kontinents.
L’historienne française Bénédicte Savoy et l’écrivain sénégalais Felwine Sarr examineront les conditions dans lesquelles les œuvres pourront être rapatriées.
NY Times, 06.03.2018: After a Promise to Return African Artifacts, France Moves Toward a Plan
by Annalisa Quinn. President Emmanuel Macron of France announced on Monday his appointment of two experts to make plans for the repatriation of African artifacts held in French museums.
FAZ, 06.03.2018: Konsens ist in Deutschland erste Bürgerpflicht
Neil MacGregor ist Gründungsintendant des Humboldtforums. Er verrät im Gespräch mit Andreas Kilb was er über deutsche Kulturpolitik gelernt hat – und was der Chef des Projekts können muss.
by Sarah Cascone. The British Museum says it welcomes discussion raised by the film as it explores how to handle African objects in its own collection.
Frankfurter Feuilleton, 05.03.2018: Gehäuse für Weltkulturen
von Uwe Kammann. Das Humboldt-Forum und das Musée du Quai Branly im Vergleich. Eine Diskussion auch als Anregung für Frankfurt?
The Citizen, 05.03.2018: Tanzania ‘to bring back hero’s skull’
by Gadiosa Lamtey. The Tanzanian government has confirmed that it is considering bringing back the skull of Chief Songea, a Ngoni traditional leader who was beheaded during the Maji Maji uprising.
Wissenschaftskolleg zu Berlin, März 2018: The Future of the Humboldt-Forum: An Epiphany
H. Glenn Penny describes his idea for a way “out of the conundrum that is the Humboldt Forum”.
The Baltimore Sun, 02.03.2018: ‘Black Panther’ Raises Difficult Questions for Museum Community
by Mary Carole McCauley. In one five-minute sequence, ‘Black Panther’ raises issues central to the modern museum world, including cultural appropriation and repatriation, the racial composition of museum staffs, and lingering stereotypes regarding visitors of color.
Dieses Werk eines unbekannten Künstlers der Benin-Kultur kann − nach gütlicher Einigung mit den jüdischen Erbenvertretern − auf der Tribal Art Auktion am 10.März rechtlich einwandfrei zum Verkauf angeboten werden.
FAZ, 28.02.2018: Kopf der Königin
von Brita Sachs. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Sammlung Rudolf Mosses zwangsversteigert und in alle Winde zerstreut. In Würzburg kommt nun eine Benin-Bronze aus dieser Sammlung zum Aufruf.
Frieze, 28.02.2018: The Fraught Future of the Ethnographic Museum
by Cody Delistraty. With Macron poised to make changes to France’s handling of ethnographic art, the Quai Branly would do well to follow suit.
The Hopkins Exhibitionist, 22.02.2018: Why Museum Professionals Need to Talk About Black Panther
by Casey Haughin. With issues such as police brutality, the ever-present effects of slavery in Western society, and black identity approached in the film Black Panther, it is easy to gloss over a scene of the film that engages with the complicated relationship between museums and audiences affected by colonialism.
Die Welt, 20.02.2018: Schluss mit dem „System der Kolonialität“!
Rückerstattung der Erinnerung: Wir müssen unsere ethnologischen Museen neu denken, zusammen mit den Herkunftsländern. Ein Plädoyer der Museumschefin Nanette Snoep.
Provenienz-Recherchen brachten es zu Tage: Der Benin-Kopf aus einem privaten Nachlass ist ein Werk des 19. Jahrhunderts und gehörte einst zur 1934 zwangsversteigerten Kunstsammlung Rudolf Mosses.
Monopol Magazin, 19.02.2018: ‘Spiegel’: Für Schloss-Fassade sind Steuergelder nötig
Für die Finanzierung der Barockfassade des rekonstruierten Berliner Stadtschlosses muss einem ‘Spiegel’-Bericht zufolge womöglich auf Steuergelder zurückgegriffen werden, weil das Spendenaufkommen nicht reicht.
SZ, 19.02.2018: “Man hätte früher reagieren müssen”
Christine Prußky spricht im Interview mit Gilbert Lupfer über den richtigen Umgang mit dem schweren Erbe aus NS- und Kolonialzeit.
The Art Newspaper, 16.02.2018: The Restitution Revolution Begins
President Macron is ushering in a new era for the return of displaced heritage. By Bénédicte Savoy.
SZ, 16.02.2018: Stuntman auf zwei Autodächern
von Jörg Häntzschel. Ganz kurz sah es aus, als gäbe es einen Lichtblick für das Humboldt-Forum in Berlin: Eine Sammlungsdirektorin sei gefunden, hieß es. Nun, sie sagte ab. Damit gibt es nur eine Lösung: Legt das Projekt auf Eis!
Tagesspiegel, 16.02.2018: Neue Jobs für alle
Berlinalezeit ist auch Gerüchtezeit. Rüdiger Schaper hört erstaunliche Dinge aus der Berliner Kulturpolitik.
Die Welt, 15.02.2018: “Schöne neue Möglichkeiten”
von Lucas Wiegelmann. Museumschefin de Castro begründet ihren Verzicht aufs Humboldt Forum.
Tagesspiegel, 15.02.2018: Berlins verfluchte Schätze
von Nicola Kuhn. Es wurde betrogen, gestohlen, gemordet – an vielen Kunstwerken in Berliner Museen klebt Blut. Forscher müssen sich fragen: Dürfen sie noch hierbleiben?
Die Welt, 13.02.2018: De Castro sagt dem Humboldt Forum ab
Sie war das erste Aushängeschild für Deutschlands ehrgeizigstes Kulturprojekt. Doch die Ethnologin Inés de Castro bleibt lieber in Stuttgart.
Tagesspiegel, 12.02.2018: Hermann Parzinger: “Es muss neue Erzählungen geben”
Gründungsintendant Hermann Parzinger spricht im Interview mit Nicola Kuhn über das Humboldt-Forum und die Last des kolonialen Erbes.
Neue Zürcher Zeitung, 09.02.2018: Kunstwerke haben Biografien
von Philipp Meier. Das Museum Rietberg begrüsst den Vorstoß des französischen Präsidenten. Für einen angemessenen Umgang mit dem kolonialen Erbe bedarf es nun aber der Provenienzforschung, die sich jedes einzelnen Objekts annehmen muss.
SZ, 09.02.2018: Kompliziertes Erbe
von Susanne Hermannski. Die Stuttgarter Sinologin Uta Werlich soll künftig das Museum Fünf Kontinente in München leiten.
Pressemitteilung CDU, 07.02.2018: Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD
Zeile 8089-8091: Die Aufarbeitung der Provenienzen von Kulturgut aus kolonialem Erbe in Museen.
Hamburger Abendblatt, 06.02.2018: Kreativer Umgang mit Hamburgs Kolonialgeschichte
von Katja Engler. Ein neues Projekt vereint Kunst mit Universitäts- und Museumsarbeit. Die Forschungsstelle “Hamburgs (post-)koloniales Erbe” ist die erste ihrer Art in Europa.
SZ, 05.02.2018: Agenten einer neuen Zeit
von Catrin Lorch. Das Museum als Institution ist in der Krise – und muss sich einem neuen Publikum und neuen Regeln öffnen. Ein Gespräch mit den Direktoren Yilmaz Dziewior und Matthias Mühling über notwendige Veränderungen.
arthistoricum.net, 05.02.2018: Afrika – oder: Was ist los mit der Kunstgeschichte?
Gastbeitrag von Ulrich Pfisterer über die Ausstellung „Unvergleichlich. Kunst aus Afrika im Bode-Museum“ / „Beyond Compare. Art from Africa in the Bode Museum“.
taz, 05.02.2018: Späte Gerechtigkeit für Verfolgte
von Klaus Hillenbrand. Deutschland erklärt sich zu Zahlungen an jüdische Opfer des Vichy-Regimes bereit. Etwa 2.000 Juden wurden innerhalb Algeriens deportiert.
SZ, 05.02.2018: Offensiv, vor Ort und demokratisch
von Jörg Häntzschel. Union und SPD scheinen die Kulturpolitik radikal erneuern zu wollen – vor allem mit “soft power”, dem Goethe-Institut und Arbeit in Afrika.
taz, 04.02.2018: Wem gehört der Schädel?
von Elisabeth Kimmerle. Gerhard Ziegenfuß hat einen Totenkopf aus Deutsch-Südwestafrika geerbt. Er will ihn zurückgeben. Aber das ist gar nicht so einfach.
Berlin Postkolonial, 01.02.2018: “Runter vom Ross, Herr Parzinger!”
Debattenbeitrag von Mnyaka Sururu Mboro und Christian Kopp zur Rückgabe von afrikanischem Kulturgut und menschlichen Gebeinen.
Spiegel Online, 25.01.2018: Von der Schuld der Deutschen in Namibia
von Christoph Titz. Mehr als 30 Jahre unterjochten Deutsche in Namibia die Völker der Herero und Nama. In New York läuft ein Verfahren gegen die Bundesrepublik. Der Vorwurf: Deutschland sei für den Tod von 80.000 Menschen verantwortlich.
FAZ, 25.01.2018: Bauen wir Museen in Afrika!
von Hermann Parzinger. Wem gehört die Kunst der Kolonialzeit? Den Erben der Kolonialherren – oder den Völkern, die sich um ihr Kulturerbe betrogen fühlen? So würde eine faire Lösung aussehen.
The New Yorker, 24.01.2018: The Troubling Origins of the Skeletons in a New York Museum
by Daniel A. Gross. Thousands of Herero people died in a genocide. Why are Herero skulls in the American Museum of Natural History?
by Kwame Opoku. What can one make out of Parzinger’s plea to have a United Nations/ UNESCO conference to deal with the colonial legacy? Is this a genuine call for help in settling the issues relating to artefacts taken out of Africa during European colonization or is this a tactical move to gain time and thereby delay restitution of looted artefacts?
SZ, 23.01.2018: Exotik des Vertrauten
Beiträge von Kwame Opoku, Sharon Macdonald, Mirjam Brusius, Jürgen Zimmerer, Larissa Förster, Mnyaka S. Mboro und Christian Kopp, Chip Colwell, und Andreas Schlothauer. Ethnologen, Kuratoren und Aktivisten erklären, was sich in den Museen ändern muss und welche Rolle diese in einer globalisierten Welt spielen könnten.
SZ, 23.01.2018: Weltkulturschmerz
von Jörg Häntzschel. Die ethnologischen Sammlungen sind in der Krise. Wer sich heute für Mexiko interessiert, fliegt einfach hin. Und das ist nur ein Grund. Umso mehr stellt sich die Frage nach dem Sinn des Berliner Humboldt-Forums.
NDR, 17.01.2018: “Schädel X” beleuchtet dunkle Kolonialgeschichte
von Anette Schneider. Das Projekt “Schädel X” der freien Theatergruppe Flinn Works kreist um ein besonders düsteres und fast unbekanntes Kapitel deutscher Kolonialgeschichte – um Schädel aus deutschen Kolonien, die um 1900 Medizinern, Anthropologen und Museumsleuten dazu dienten, sogenannte Rassen-Theorien zu entwickeln.
Tagesspiegel, 16.01.2018: Der Bau steht, doch wer hat das Sagen?
von Nicola Kuhn. Für das Humboldt-Forum ist 2018 das entscheidende Jahr. Die Gerüste fallen, die ersten Exponate kommen aus Dahlem.
Berliner Zeitung, 15.01.2018: Wieso endlich über Inhalte debattiert werden muss
Kommentar von Nikolaus Bernau. Die leidige Debatte um die Fassadennachbauten hat über fast zwei Jahrzehnte die Frage, was eigentlich im Humboldt Forum geschehen soll, geradezu systematisch verdeckt und das „Warum“ des ganzen Projekts in den Schatten gerückt.
FAZ, 15.01.2018: Die Beute-Bronzen
von Lutz Mükke und Maria Wiesner. Vor 120 Jahren raubten die Briten Kunstschätze aus dem Königreich Benin. In Nigeria kennen selbst junge Leute die Geschichte der Bronzen. Jetzt wäre es an der Zeit, sie zurückzugeben. Aber es passiert: nichts.
SZ, 15.01.2018: Kunst ist das neue Schwarz
von Jonathan Fischer. Die Berlin Biennale leiten afrikanische Kuratoren. Museen moderieren postkoloniale Diskurse und Tillmans Fotos touren im Kongo: Warum Deutschland Millionen für den Austausch mit Afrika ausgibt.
SZ, 15.01.2018: Keineswegs sicher
von Jörg Häntzschel. Nimmt die Ethnologin Inés de Castro ein Angebot des Humboldt-Forums an? Die Leiterin des Stuttgarter Linden-Museums soll in dem umstrittenen Großprojekt angeblich Sammlungsdirektorin werden.
by Kwame Opoku. First, there was the historical Ouagadougou Declaration by Emmanuel Macron that African artefacts should be returned to Africa. Then followed Nigeria’s astonishing statement that Nigerian and African artefacts should be returned unconditionally. Now the president of the Musée du Quai Branly in Paris is in favour of restitution as well.
SWR2, 15.01.2018: Berliner Top-Job für Inés de Castro
Susanne Kaufmann im Gespräch mit de Castro. Die Leiterin des Stuttgarter Linden-Museums, soll die Sammlungen des Berliner Humboldt Forums führen. Wegen ihrer Expertise in der Provenienzforschung gilt die gebürtige Argentinierin als Idealbesetzung.
Die Welt, 14.01.2018: Museumschefin auf Stuttgart soll Humboldt-Sammlungen leiten
Die Leiterin des Stuttgarter Linden-Museums, Inés de Castro, soll nach Informationen des «Spiegel» künftig die Sammlungen des Berliner Humboldt Forums führen.
Tagesspiegel, 13.01.2018: Kultur zuletzt – aber ausführlich
von Christiane Peitz. Freiheit, Vielfalt, Teilhabe: Was CDU, CSU und SPD für die Verhandlungen zur großen Koalition bei der Bundeskulturpolitik versprechen. Blick ins Ergebnispapier nach den Sondierungsgesprächen.
Tagesspiegel, 10.01.2018: Das Museum als Universum
Hermann Parzinger kündigt Pläne für ein Zentralinstitut der Provenienzforschung an.
WDR, 10.01.2018: Umgang mit kolonialem Erbe in Museen
Kultur am Mittag im Gespräch mit Larissa Förster. Wie kommt ein bronzener Ahnenkopf aus dem Benin in ein deutsches Museum? Wem gehört eine Totenmaske aus Ozeanien? Fragen, mit denen sich Museumsleute beschäftigen.
WDR, 08.01.2018: Erste Juniorprofessorin für Provenienzforschung in Deutschland
An der Universität Hamburg ist eine Juniorprofessur für die Herkunftsgeschichte von Kunstwerken eingerichtet worden.
Rheinische Post, 02.01.2018: Umgang mit kolonialem Erbe regeln
Statement Hermann Parzingers zum Umgang mit kolonialem Erbe. Der Stiftungschef der SPK fordert ein internationales Abkommen.
Tagesspiegel, 02.01.2018: Hermann Parzinger fordert internationale Vereinbarung zu kolonialem Erbe
Die Herkunft vieler Kunstschätze in Museen ist immer noch ungeklärt. Hermann Parzinger fordert internationale Regeln für den Umgang mit kolonialer Raubkunst.
Salzburger Nachrichten, 01.01.2018: An manchen Museumsobjekten klebt Blut
Für den Umgang mit NS-Raubkunst hat die Internationale Gemeinschaft vereinbart, “gerechte und faire Lösungen” zu suchen. Auch für das koloniale Erbe wären solche Leitlinien wichtig.
2017
FAZ, 22.12.2017: Spielt nicht mit dem Heiligen
von Hans-Jürgen Heinrichs. Das Humboldt-Forum hat einen historischen Auftrag: Es muss an den Objekten der Ethnologie zugleich die Geschichte ihrer Aneignung erzählen.
Blog for Transregional Research, 20.12.2017: Where Do the Things in European Museums Come From?
The Max Weber Stiftung interviewed Mirjam Brusius for their 5in10 series.
Afrika-Initiativen und Wissenschaftler haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem offenen Brief aufgefordert, sich für die Rückgabe von Kulturgütern und Gebeinen aus Afrika einzusetzen.
DLF Kultur, 18.12.2017: Native People in Alaska erhalten geraubte Grabbeigaben zurück
von Christiane Habermalz. Eine Kindertrage, Holzmasken und Öllampen: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt neun Objekte an die Chugach Alaska Corporation zurück. Der norwegische Kapitän Jacobsen hatte sie im 19. Jahrhundert illegal nach Berlin gebracht.
Berliner Zeitung, 17.12.2017: Bedeutendes Berliner Museum trägt Namen eines Antisemiten
von Maritta Adam-Tkalec. Eines der bedeutendsten Museen Berlins trägt den Namen eines bekennenden Antisemiten: Wilhelm Bode.
WDR, 12.12.2017: Goethe-Institut plant Projekt mit afrikanischen Wissenschaftlern
Das Goethe-Institut will gemeinsam mit afrikanischen Wissenschaftlern die Folgen der deutschen Kolonialgeschichte erforschen.
FAZ, 28.09.2017: Das Humboldtforum ist nur der Anfang
von Mirjam Brusius. Imperialistische Zerstörung und museale Konservierung waren schon immer Komplizen. Doch wie viel kritische Sammlungsgeschichte ertragen Museen, ohne sich abzuschaffen?
Deutscher Kulturrat, 05.01.2017: Kraftpakete
von Hartmut Dorgerloh. Die Geschichte des Berliner Schlosses und des Palastes der Republik gehört ins Humboldt Forum.