Das Vergnügen an der medialen Vergegenwärtigung von Vergangenem ist ein zentraler Bestandteil von Populärkulturen: sei es die Aufarbeitung von Geschichte in Romanen, Filmen oder Videospielen; seien es die nostalgischen Sammlerpraktiken von „Fans“ und „Geeks“; sei es der auf Unterhaltung zielende Besuch von populärkulturellen Ausstellungen, Museen oder von „Dark Heritage”; sei es das individuelle Selfie zur Erinnerung an die Begegnung mit dem YouTube-Star; oder das Machen, Sharen und Liken von Videos gemeinsam besuchter Konzerte oder Fußballspiele über Social Media.
Die fünfte Arbeitstagung der dgv-Kommission „Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung” (www.kpuv.de), die in Kooperation mit dem „Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage” (CARMAH, carmah.berlin) am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin stattfindet, widmet sich dem Schnittfeld von Medien-, Erinnerungs- und Populärkulturen. Am Titel „Mediated Pasts – Popular Pleasures” interessiert uns vor allem der verbindende Gedankenstrich: Inwiefern werden medialisierte Vergangenheiten zum integralen Bestandteil von Vergnügen? Und inwiefern fließt das Vergnügen wiederum in das Erinnern und damit die Gestaltung von Vergangenheiten ein?